Inseln sollen Möchtegern-Rennfahrer ausbremsen

KONZ. Bürgermeister Winfried Manns und seine Man-nen wollen am Brunoplatz im Stadtteil Karthaus neue Akzente setzen. Ein schöneres Ambiente und mehr Sicherheit für Fußgänger sind das Ziel.

 Brunoplatz, Brunostraße und Klostermauer: Dieser Bereich wird – das jedenfalls sieht der Investitionsplan der Stadt Konz vor – sein Aussehen verändern. Die Verkehrsampel soll weichen, der Platz soll umgestaltet werden, und die unter Denkmalschutz stehende Klostermauer, seit Jahren im Gespräch, soll wieder hergestellt werden. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Brunoplatz, Brunostraße und Klostermauer: Dieser Bereich wird – das jedenfalls sieht der Investitionsplan der Stadt Konz vor – sein Aussehen verändern. Die Verkehrsampel soll weichen, der Platz soll umgestaltet werden, und die unter Denkmalschutz stehende Klostermauer, seit Jahren im Gespräch, soll wieder hergestellt werden. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Zwei dominante Hochhäuser, dazwischengequetscht ein trister Platz, eine langsam verfallende Klostermauer und eine Einfallstraße in die Stadt, die Möchtegern-Rennfahrer zum Tritt aufs Gaspedal reizt - trotz einer Ampel, die vor allem den älteren Bewohnern des frühe-ren Klosters Karthaus einen sicheren Überweg garantieren soll. Diese Situation soll verbessert werden.Überquerungshilfe statt Verkehrsampel

Derlei Wünsche finden ihren öffentlichen Niederschlag zunächst in Haushaltsplänen und Investitionsprogrammen und dann, gelegentlich wegen einer unüberwindbar hohen Kostenmauer, auch ihr frühes Ende. Der Grund: Nicht immer reichen Zuschüsse, wenn sie aus strapazierten Landes- und anderen Kassen denn überhaupt zu bekommen sind, um schöne Planzeichnungen Wirklichkeit werden zu lassen. Das Wissen um die knappen Kassen hat den Planungs- und Gestaltungswillen für den Bereich Brunoplatz lange gelähmt. Das soll nun anders werden. Zwar hat der Stadtrat den Haushalt für das bereits begonnene Jahr noch nicht abgesegnet, doch der dazu gehörende Investitionsplan weist nun einen konkreten Betrag aus, der allerdings eine ungefähre Schätzung ist. Vorgesehen sind für das laufende Rechnungsjahr 60 000 Euro. Dieses Geld soll für die Restaurierung der arg mitgenommenen Klostermauer ausgegeben werden. Die steht unter Denkmalschutz und darf nicht verändert, geschweige denn - wie der eine oder andere Konzer Bürger rigoros fordert - abgerissen und durch ein Ziergitter ersetzt werden, damit Passanten "endlich freien Blick auf den Klostergarten genießen" können. Das Veränderungsverbot gilt selbstverständlich auch für das Barockkreuz und dessen Vorfläche. Planspiele, in denen von 265 000 Euro Kosten die Rede ist, sind dem Bürgermeister eingedenk der knappen Mittel "eine dicke Nummer zu groß". Da wird also neu geplant, um die Kosten "wesentlich zu reduzieren". Die Klostermauer ist nicht das einzige Objekt, das am Brunoplatz "auf Vordermann gebracht" werden soll. Manns schwebt eine etwas größere Lösung vor, die die Fußgängerampel verschwinden lassen wird. Manns, ohnehin kein Freund von Verkehrsampeln, begründet sein Vorhaben so: Die Straßenführung, eine lange Gerade ohne wirksame, fest eingebaute "Bremsen", verleite allzu viele Fahrzeugführer zu überhöhten Geschwindigkeiten - mit dem Ergebnis, dass die einsame Fußgängerampel auch bei Rot passiert werde. Seine Idee, das Gefährdungspotenzial für Fußgänger durch den Umbau der Straßenüberquerung drastisch zu reduzieren: Eine "Überquerungshilfe" genannte Verkehrsinsel soll die Fahrbahn im Bereich eines künftig ampellosen Überwegs einengen und allzu forsche Fahrer zum Tritt aufs Bremspedal zwingen. Auch könnte, so meint Winfried Manns in Erinnerung an die alte Weisheit, dass "doppelt genäht besser hält", ein zweiter, gleichartig gesicherter Überweg in einiger Entfernung die beabsichtigte Bremswirkung erhöhen. Anwohner begrüßt Bauminsel

Unterstützung findet der Bürgermeister bei einem Anwohner in unmittelbarer Nähe, der bereits Zustimmung zur Einrichtung einer weiteren, die Fahrbahn einengenden "Bauminsel" vor seinem Haus signalisiert hat. Der Bürgermeister lobt: "Das ist etwas Neues, normalerweise wehren sich die Anwohner gegen solche Pläne." In das Gesamtpaket Brunoplatz samt alter Klostermauer und Fußgängerüberweg(en) gehört auch ein Änderungskonzept für den eher tristen Parkplatz zwischen den beiden Hochhäusern. Gegen allzu heftige Neuerungen legt sich jedoch die Konzer "Unterwelt" quer. Sie verhindert beispielsweise eine Schatten spendende Bepflanzung des Platzes mit tief wurzelnden Bäumen: Unter der Oberfläche befindet sich ein großes Wasser-Rückhaltebecken. Das zeigt, ebenso wie die Kassenlage, Bremswirkung. Insgesamt wird es laut Winfried Manns für den gesamten Bereich mit "Gestaltungsmaßnahmen, Markierungselementen und Bepflanzungen nur maßvolle Veränderungen geben".

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