Jetzt geht's los: Konz bekommt ein neues Hallenbad

Konz · Endlich, atmen viele Konzer auf. Am Freitag hat der Bau des neuen Hallenbads in Konz (Kreis Trier-Saarburg) mit dem Spatenstich offiziell begonnen. In 18 Monaten sollen die ersten Schwimmer ihre Bahnen ziehen können.

Jetzt geht's los: Konz bekommt ein neues Hallenbad
Foto: Christian Kremer

Slava Grischov ist einer der Gäste, die am Freitag zum Spatenstich für das neue Hallenbad in Konz gekommen sind. Der ehemalige leitende Bademeister des inzwischen nahezu vollständig abgerissenen alten Hallen- und Freibads betrachtet die Veranstaltung mit gemischten Gefühlen: "Das hat schon wehgetan, den Abriss des alten Bads jeden Tag zu beobachten", sagt der 47-Jährige, der in direkter Nachbarschaft zum Bad wohnt. Jetzt freue er sich vor allem für die Schüler, dass ein neues Bad gebaut werde. Er rät zudem, den Außenbereich an dem neuen Hallenbad möglichst attraktiv für Familien zu gestalten.

Die ganzjährig nutzbare Wasserfläche im knapp 8,3 Millionen Euro teuren Bad wird künftig größer sein als zuvor. Das Hauptbecken hat fünf statt vier Bahnen, und es gibt ein separates Nicht-Schwimmer- und Babybecken.
"Wir freuen uns, wenn wir regelmäßig wieder schwimmen können", sagen Maria und Günter Jahreich. Die beiden Renter aus Konz sind bis zur Schließung im Jahr 2010 im alten Bad immer frühmorgens geschwommen. Sie seien schon beim Spatenstich für das alte Bad dabei gewesen, das 1971 eingeweiht wurde, erzählen sie. An dem neuen Bad gefalle ihnen, dass durch die fünf Bahnen mehr Platz zum Schwimmen da sei als in den meisten anderen Bädern im Umkreis.

Beim offiziellen Teil des Spatenstichs erläutert der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden die Planungsgeschichte für das neue Bad, die schon 1997 begonnen hat. Zu teure Ansätze mit Wellness und Außenbereich wurden aus Kostengründen verworfen. 2008 gab es einen Grundsatzbeschluss gegen die Sanierung und für den Neubau. Um die Kosten für die laut Verwaltung "dauerdefizitäre Einrichtung" zu senken, gab es in der Folge intensive Detailplanungen. Frieden legt aber Wert darauf, dass trotz aller Streichungen auch der Außenbereich erhalten bleibt - auch wenn keine Wasserflächen mehr draußen sein werden. "An die Liegewiese knüpfen viele Konzer eine emotionale Erinnerung", sagt er.

Weil das Land den Badneubau mit 2,5 Millionen Euro bezuschusst, ist Harry Herrmann, Referatsleiter beim Landesinfrastrukturministerium, zum Spatenstich gekommen. Er spricht von einer "planerisch schweren, aber guten Geburt". Die Entscheidung für den Abriss des alten Bads und den Neubau eines neuen Hallenbads sei richtig gewesen, betont er.

Einen Bewilligungsbescheid über knapp 800.000 Euro hat Dieter Schmitt, erster Beigeordneter des Kreises Trier-Saarburg mitgebracht. Aus seiner Sicht ist das neue Bad ein Baustein für die Zukunftssicherung im Landkreis. Als Träger des Konzer Gymnasiums und der Realschule plus beteiligt sich der Kreis zudem am Bau des Nahwärmenetzes für das Bad und das Schulzentrum. Dazu wird unter anderem ein Blockheizkraftwerk mit Holzhackschnitzelheizung oberhalb des Bads gebaut. Im Haushalt der Verbandsgemeindewerke Konz sind dafür 550.000 Euro eingeplant.Extra

 Diese Architekturansicht zeigt, wie das neue Konzer Hallenbad später aussehen soll.

Diese Architekturansicht zeigt, wie das neue Konzer Hallenbad später aussehen soll.

Foto: Arbeitsgemeinschaft Dr. Krieger Architekten + Ingenieure

Der Verbandsgemeinderat Konz hat am Donnerstag weitere Aufträge für den Bau des neuen Hallenbads vergeben. Bisher liegen die Kosten etwa 200.000 Euro unter den Prognosen. Im nicht-öffentlichen Teil haben sich die Ratsmitglieder für einen Kooperationsvertrag mit den Trierer Stadtwerken (SWT) ausgesprochen. Die erfahrenen Betreiber des Trierer Stadtbads sollen die Konzer Werke zumindest am Anfang beraten.

Die Ratsmitglieder nutzten die letzte Sitzung vor Ende der Legislaturperiode, um die Wichtigkeit des Badneubaus herauszustellen und den Weg zum Bad Revue passieren zu lassen. Der scheidende CDU-Fraktionschef Friedhelm Schücker betonte: "Es ist richtig, dass wir uns für den Neubau und gegen die Sanierung entschieden haben." Lothar Rommelfanger von der SPD kritisierte ihn dafür: Es sei seiner Fraktion nicht darum gegangen, das Bad auf jeden Fall sanieren zu lassen. Die SPD habe nur ein entsprechendes Gutachten gefordert, das immer noch nicht vorliege. Klaus Rohles (Die Grünen) sagte, dass mit dem Sportbad genau das gebaut werde, was seine Fraktion immer gefordert habe. cmk

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