Jung, brutal und mit Knast-Erfahrung

Weil sie Anfang Februar ein Konzer Ehepaar attackiert und verletzt haben sollen, müssen sich heute zwei 21 Jahre junge Männer vor dem Trierer Amtsgericht verantworten. Es ist für beide nicht das erste Mal, dass sie wegen gefährlicher Körperverletzung auf der Anklagebank sitzen.

Konz/Trier. Die brutale Tat an einem Mittwochabend Anfang Februar dieses Jahres sorgte in der gesamten Region für Aufregung: Ein Konzer Ehepaar ist zu Fuß in der Schillerstraße Richtung Kreisverkehr an der Beethovengalerie unterwegs, als sie von zwei jungen Männern angerempelt und angepöbelt werden. Aus dem Wortgefecht entwickelt sich ein handfester Streit, in dessen Verlauf einer der beiden Heranwachsenden ein Messer zieht und es dem 45 Jahre alten Ehemann in die Brust sticht.

Das blutige Resultat ist eine 2,5 Zentimeter tiefe und sechs Zentimeter lange Fleischwunde. Auch die 35-jährige Ehefrau des Opfers wird bei dem anschließenden Gerangel verletzt: Durch einen Fußtritt bricht ihr einer der jungen Männer den kleinen Finger der linken Hand. Sein Kompagnon zieht derweil eine echt aussehende Pistole aus der Jackentasche und richtete sie auf den Ehemann: "Haut ab! Ihr wisst gar nicht, mit wem ihr es zu tun habt."

Das Konzer Ehepaar sucht daraufhin das Weite und alarmiert die Polizei. Trotz einer sofort eingeleiteten Großfahndung fehlt aber von den Tätern zunächst jede Spur. Drei Tage später kommt Kommissar Zufall den Ermittlern zu Hilfe. Bei einem Gaststätten-Besuch in Trier sieht der 45-Jährige die beiden Männer, die ihn und seine Ehefrau ein paar Tage zuvor in Konz attackiert hatten. Polizeibeamte nehmen die beiden fest, ein Untersuchungsrichter erlässt noch am gleichen Tag Haftbefehl.

Heute wird den beiden Tatverdächtigen vor dem Trie rer Jugendschöffengericht der Prozess gemacht. Werden sie verurteilt, drohen den aus dem Raum Trier stammenden Männern mehrjährige Gefängnisstrafen. Schon allein deshalb, weil die beiden 21-Jährigen trotz ihres jungen Alters bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.

Der eine Angeklagte verbüßte zuletzt eine dreieinhalbjährige Jugendstrafe. Und auch sein gleichaltriger Kompagnon saß bereits einige Jahre hinter Gittern - unter anderem wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung.

Ob sich die beiden Angeklagten im heutigen Prozess äußern werden, steht nach Angaben ihrer Verteidiger Otmar Schaffarczyk und Sven Collet (beide Trier) noch nicht fest. Zunächst einmal würden ihre Mandanten schweigen und hören, was die Beweisaufnahme erbringe, sagten die Rechtsanwälte auf Anfrage unserer Zeitung. Wahrscheinlich wird in dem Prozess noch heute ein Urteil gefällt.

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