"Kaiservilla": Teil der Straße der Römer

Die römische "Kaiservilla" in Konz oder das, was davon übrig geblieben oder andeutungsweise wieder auferstanden ist, erwartet nach vierjährigen Vorüberlegungen, Planungen und Bauarbeiten geschichtsinteressierte Gäste. Sie wurde jetzt offiziell eingeweiht.

Konz. (kdj) Zwei stählerne, römischen Vorbildern nachempfundene, weithin sichtbare Rundbögen weisen auf die jetzt fertiggestellte Anlage hin, welche die wenigen der Zerstörung entgangenen Reste der historischen Anlage konserviert haben und nun als Teil der "Straße der Römer" erlebbar machen.Dafür will die Stadt Konz in Kooperation mit der Saar-Obermosel-Touristik einiges tun: Am 16. März wird es erstmals einen "Tag der offenen Tür" geben, und ab Mai sollen ähnliche Veranstaltungen im samstäglichen Turnus angeboten werden. Beim ersten "Tag der offenen Tür" - so ist es angedacht - soll es eine Führung durch Konz entlang der römischen Spuren geben. Die Villa ist gar keine Villa

Damit ist das Projekt "Kaiservilla" nicht erschöpft: Die "Gesellschaft für nützliche Forschungen" wird sich der Ruine des Badetraktes annehmen, die derzeit noch ein wie abgebrochener Zahn über den Friedhof unterhalb der Kirche St. Nikolaus und des Schaustücks "Kaiservilla" aus dem Boden ragt.Zur Historie des in Andeutungen wieder hergerichteten römischen Bauwerks wies Professor Klaus-Peter Goethert (Fachbereich Archäologie, Universität Trier) nach, dass es tatsächlich um die Zeit 350 bis 400 n. Chr. entstanden ist, und vermittelte, dass der heutige Begriff "Villa" nicht korrekt sei; denn zur Villa gehöre ein landwirtschaftliches Gut .Manfred Wischnewski, Beigeordneter der Stadt Konz, gab einen informativen Abriss der jüngsten (Bau-) Geschichte der "Kaiservilla", verbunden mit Dankadressen an das Land Rheinland-Pfalz, welches das rund 115 000 Euro teure Projekt mit einem Zuschuss von 73 570 Euro gefördert hat, an die Universität Trier, das Rheinische Landesmuseum, das bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum, die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus, die beteiligten Firmen und vor allem die Mitarbeiter des städtischen Werkhofs, die dazu beigetragen haben, dass der Kostenrahmen eingehalten werden konnte, und die sich auch künftig um die Unterhaltung des Objekts kümmern werden.Karl-Heinz-Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz, umriss noch einmal die Bedeutung des Bauwerks für Konz und dankte vor allem den Heimatforschern Rudi und Thomas Molter. Frieden bezeichnete die "Kaiservilla" als einen "Mosaikstein des römischen Konz".Die grenzüberschreitende Bedeutung der Anlage hob die luxemburgische Kulturstaatssekretärin Octavie Modert hervor, die in ihrer Ansprache mehrfach auf die gemeinsame Geschichte der Region hinwies.

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