Kamera-Auge, sei wachsam!

KONZ. 60 000 Euro will die Stadt Konz im kommenden Jahr in die Sicherheit ihrer Bürger investieren: Mit Videokameras soll besonders der Bahnhof Konz-Mitte überwacht werden, um Randale und Schmierereien einzudämmen.

Auf dem Bahnhof Konz-Mitte soll endlich Ruhe einkehren. Deshalb stellt der Stadtrat laut Investitionsplan im kommenden Jahr 60 000 Euro für die "Überwachung der Bahnhöfe und Plätze mittels Videokameras" bereit. Die Idee einer Videoüberwachung - besonders am Bahnhof Konz-Mitte - ist bereits vor einiger Zeit geboren worden. Neben regelmäßigen Schwierigkeiten mit Schmierereien, Scherben und Vermüllung auf dem Bahnhofsgelände gibt es nach Auskunft von Bürgermeister Winfried Manns zusätzlich erhebliche Sicherheitsprobleme. Die Anwohner in der Alten Römerstraße, die parallel zum Bahnhof verläuft, würden immer wieder von Jugendlichen traktiert. Es seien sogar bereits Steine vom Bahnhof aus geworfen worden, die im Wohnzimmer von Bürgern gelandet seien, schildert Manns auf TV-Anfrage. Aus diesem Grund habe man in der Verwaltung überlegt, wie man das Problem in den Griff bekommen könne. "Wir wollten einen Schutz bauen", erklärt Manns, aus baurechtlichen Gründen sei dieses Vorhaben in Absprache mit der Deutschen Bahn allerdings gescheitert. Dann wurde die Idee der Videoüberwachung geboren, die nach Aussage des Bürgermeisters bereits "heftig diskutiert" worden sei. In der Praxis soll die Überwachung folgendermaßen aussehen: Die Bilder der Kameras werden durch einen Mitarbeiter der Verwaltung ausgewertet werden, damit die Täter dingfest gemacht werden können. Bedenken in puncto Datenschutz

Ganz einfach umsetzen lässt sich die Videoüberwachung allerdings nicht, denn es gebe noch datenschutzrechtliche Belange zu klären, erklärt Manns. Er hofft jedoch darauf, durch diese Maßnahme den "Schutz der Leute" zu gewährleisten. Auch setzt er auf eine abschreckende Wirkung: "Allein die Tatsache, dass der eine oder andere dadurch davon abgehalten wird, sich so zu benehmen, wie man es nicht tun sollte", ist in seinen Augen ein erster Erfolg. Bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats (der TV berichtete) wurde die Videoüberwachung kontrovers diskutiert. Alfons Maximini (SPD) hält sie für "unabdingbar", Hermann-Josef Momper (FWG) begrüßt den Plan: "Gerade durch die geplanten Anschläge in diesem Jahr in Deutschland dürfte es unseres Erachtens keine unüberwindbaren Datenschutzprobleme geben." Momper forderte den Bürgermeister auf, sich für die Einigung mit der Datenschutzbeauftragten einzusetzen. Deutlich weniger Begeisterung herrscht bei den Grünen: Fraktionsvorsitzender Wolfgang Hertel sieht "keinen Sinn" in der Überwachung, im Gegenteil: Seine Fraktion hat rechtliche Bedenken: "Wir haben ein Problem damit."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort