Kaum Land in Sicht

Ernsthafte Gedanken um die Ausweisung eines neuen Baugebiets machte sich erstmals seit langer Zeit der Onsdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Aber Bürgermeister Winfried Manns erinnerte an die harten Finanz-Realitäten.

Onsdorf. (kdj) Vor seiner Wahl zum Nachfolger des verstorbenen Ortsbürgermeisters Günther Schartz hatte Johann Nikolaus Steffes für den Fall eines Wahlsiegs gesagt, er wolle "nicht nur Einheimischen Bauland anbieten können, sondern auch die Tür für Neubürger aufstoßen", die nach seiner Überzeugung "in der Vergangenheit nicht gerade weit offen stand". In diese Vorstellung hatte er auch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben einbezogen, die allerdings "in unser Dorf passen müssten".Mit Assistenz von Planerin Annette Weber erkundete der Rat die Möglichkeit, zwei Flächen als Baugebiete auszuweisen. Annette Weber gab zu bedenken, dass die Kreisverwaltung einer damit verbundenen Ortserweiterung kaum zustimmen werde. Hoffnung auf einen Investor

Für die SPD verlangte Klaus Fuchs "erst einmal eine grobe Ermittlung der zu erwartenden Erschließungskosten". Annette Weber will nun in den nächsten vier bis sechs Wochen Klarheit schaffen.Zwar sind die ins Auge gefassten Baugebiete kartographisch erfasst, aber die Gemeinde besitzt dort nicht einen einzigen Quadratmeter Grund. Fazit: Sie müsste die Grundstücke kaufen, erschließen lassen und möglichst gewinnbringend wieder verkaufen - eine Anstrengung, an die Bürgermeister Manns so erinnerte: "Aus dem Geschäft sollte etwas für den Gemeindehaushalt übrig bleiben." Um das zu erreichen, setzt Ortsbürgermeister Steffes ein wenig Hoffnung auf einen Investor, der jedoch (noch) nicht in Sicht ist.Ein Blick in den Verwaltungshaushalt für 2008 offenbart keine planerischen Freiräume: 132 000 Euro Einnahmen stehen fast doppelt so hohe Ausgaben (261 000 Euro) gegenüber; der wesentlich kleinere Vermögenshaushalt ist mit 8340 Euro in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen.

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