Kein Vergleich mit Robin Hood

Auf eine sinnvolle Jugendarbeit legt die Bogensportabteilung großen Wert. Die Gruppe innerhalb der Turngemeinde Konz hat sich auf der Wiltinger Kupp eine Heimat geschaffen und trainiert regelmäßig mit den ihr anvertrauten Kindern.

 Die Bogensportabteilung in der Turngemeinschaft Konz ist zu Recht stolz auf ihre Jugendarbeit. Sie hat bereits Früchte getragen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Die Bogensportabteilung in der Turngemeinschaft Konz ist zu Recht stolz auf ihre Jugendarbeit. Sie hat bereits Früchte getragen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Konz. Von den 40 Aktiven der Bogensportabteilung sind rund 30 Mädchen und Jungen noch nicht volljährig. "Sie haben an anderen Sportarten keinen Gefallen gefunden und kamen dann aber auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns", erklärt Abteilungsleiterin Jutta Weyand. Fährt man die Strecke von Konz in Richtung Wiltingen, sind die zahlreichen Zielscheiben auf der angrenzenden Wiese nicht zu übersehen.

Reger Betrieb auf dem Trainingsgelände



Am späten Nachmittag herrscht auf dem Trainingsgelände reger Betrieb. Jugendliche werden von ihren Eltern gebracht, um an dem Tag unter der Obhut von Übungsleiter Detlef Müller-Greis und Trainer Erwin Biewer zu trainieren. "Wir haben insgesamt drei hauptamtliche Trainer. Sie führen unsere Schützen immer wieder zu vorderen Plätzen bei den Deutschen Meisterschaften", berichtet Detlev Müller-Greis. Im Jahre 2004 konnte die Bogensportabteilung einen riesigen Erfolg für sich verbuchen. Mit Carina Biewer stellte sie in diesem Jahr die Deutsche Meisterin. Doch bis die jungen Leute zu solchen Leistungen fähig sind, müssen sie regelmäßig und hart trainieren. Zweimal wöchentlich werden zwei Stunden lang trainiert und dabei bis zu 120 Pfeile geschossen. Robin Hood, den König der Diebe, wie er immer wieder im Fernsehen dargestellt wird, kennen die Jugendlichen alle. Doch sein Bogen hat mit den heutigen Sportgeräten nun überhaupt nichts mehr zu tun.

Die Technik dominiert auch hier zum Beispiel mit Stabilisatoren oder auch Visiereinrichtungen. Bis die Anfänger aber mit den teuren Geräten arbeiten dürfen, erhalten sie für die ersten Trainingseinheiten einen Holzbogen mit den entsprechenden Pfeilen vom Verein. Am Nachmittag schießen die Jüngsten auf eine Distanz von zehn Metern. Anspannung und Konzentration ist ihnen anzumerken. Detlev Müller-Gries und Abteilungsleiterin Jutta Weyand motivieren und verbessern immer wieder die Haltung der Schützen und geben Ratschläge zur Verbesserung der Ergebnisse.

Indessen bereitet Erwin Biewer seinen Bogen vor. Er demonstriert einen Schuss auf eine Zielscheibe in einer Entfernung von 90 Metern und trifft. Für den Sportmann mit Erfahrung, der entsprechenden Schusskraft, dem besonderen Bogen und speziellen Pfeilen ist das kein Problem.

Von den Jugendlichen sind solche Leistungen noch nicht zu erwarten. Sie messen ihr Können bei den entsprechenden Meisterschaften des Rheinischen Schützenbundes. Weyand: "Oft müssen wir zur Teilnahme rund 500 Kilometer zurücklegen." Sie lobt die Eltern, die dabei ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen und ihre Freizeit opfern.

Sie haben an einem Informationsabend erfahren, dass das Hobby ihrer Kinder für die Grundausstattung einschließlich des Bogens und der Pfeile rund 700 Euro kosten wird und die Abteilung sie bei der Anschaffung finanziell unterstützt wird.

Weitere Informationen: www.bogensport-konz.de.

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