Keine 30er-Strecke auf der Pellinger

Es bleibt bei 50 Stundenkilometern: Die Bemühungen der Gemeinde Pellingen, einen Teil der Ortsdurchfahrt B 268 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern zu versehen, sind vergebens. Der Grund: "Es gibt keine Risiken, die über das normale Maß hinausgehen", sagt Klaus Wagner vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier.

Pellingen. "Pellingen ist seit ewigen Zeiten gequält von dem starken Verkehr, der hier durchgeht." Mit diesen Worten eröffnet Ortsbürgermeister Dieter Hennen die jüngste Gemeinderatssitzung. Um den Gefahren aus dem erhöhten Betrieb auf der B 268 entgegenzuwirken, hatten die Ratsmitglieder einen Antrag auf Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf der Ortsdurchfahrt gestellt. Von der Einmündung Schul- bis zur Einmündung Brückenstraße, also auf einer Strecke von rund 150 Metern, sollten die Fahrer auf rund 30 Stundenkilometer abbremsen.

"Nein, das geht so nicht", lautete in der Sitzung die Antwort von Klaus Wagner (LBM Trier) und Edgar Strupp (Verbandsgemeindeverwaltung). Nach der Novellierung der Straßenverkehrsordnung darf die in geschlossenen Ortschaften geltende Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht ohne weiteres reduziert werden. Und im Falle Pellingen kommt Wagner zum Ergebnis: "Es gibt keine Risiken, die über das normale Maß hinausgehen." In der Zeit von 1998 bis 2008 seien von der Polizei 14 Verkehrsunfälle auf der B 268 in Pellingen registriert worden. Die meisten waren Kollisionen im Bereich der Inseln, einmal ist ein Junge beim Überqueren der Straße erfasst worden. "So tragisch ein solcher Unfall ist, aber er wäre vermutlich auch nicht verhindert worden bei 30 Stundenkilometern", sagt Wagner.

Eine Verkehrs-Messung, die im Februar 2007 durchgeführt worden ist, hat außerdem laut Wagner ergeben, dass rund 50 Prozent der Fahrzeuge (ob Auto, LKW oder andere "Untersätze") mit einer Geschwindigkeit von bis zu 56 Stundenkilometern die Mess-Station in der Nähe des Ortseingangs aus Richtung Trier passiert haben. Rund 15 Prozent waren schneller als 65 Stundenkilometer. "Das ist noch im grünen Bereich", beurteilt Wagner die Ergebnisse.

Könen hat dreimal mehr Straßenverkehr



Höchstens Überquerungshilfen kämen mit Blick auf die Datengrundlage in Frage. Und die sind in dem Bereich, wo die 30 Stundenkilometer vorgeschlagen werden, schon da. "Gut, heutzutage würde man sie vor allem breiter anlegen", gibt Wagner die Schwachstelle der Inseln zu. Aber das könne man im Zuge des für die nächsten Jahre geplanten Ausbaus der Ortsdurchfahrt erledigen.

Doch so leicht geben sich die Pellinger Ratsmitglieder nicht geschlagen und führen das Könener Beispiel ins Feld, wo ein 30er-Schild an der B 51 bei der Grundschule steht. Die Antwort Wagners: "Könen hat schlichtweg dreimal mehr Verkehr als Pellingen." In Pellingen wurden bei der Messung 5200 Fahrzeuge in 24 Stunden ermittelt, 300 davon sind LKW. In Könen liegt die Zahl dagegen bei rund 17 000, in Oberbillig (B 419) bei rund 12 000 Fahrzeugen.

Daraufhin versuchte der Rat, eine Verschiebung der Ortsschilder zu erwirken, so dass die Fahrer früher abbremsen müssten. Doch: "Das Schild muss bei der Bebauung stehen", antworten die Verkehrs-Experten.

Ein Hoffnungs-Schimmer bleibt dennoch: Edgar Strupp hat angeboten, im Frühjahr 2009 den Verkehr von Zerf kommend messen zu lassen. Dann dürften aktuelle Daten vorliegen, welche Fahrzeuge wann zu schnell fahren. Die Ergebnisse werden dann wiederum dem Rat vorgestellt.

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