Klappern gehört zur Karwoche

Wenn die Kirchenglocken in der Karwoche nach Rom geflogen sind, haben die Klappern ihre Zeit. Im Dorfmuseum Oberbillig wartet eine kleine, aber feine Klappern-Ausstellung auf Besucher.

Oberbillig. Einige der Klappern sind von Künstlern hergestellt, andere zeugen von solider Handwerksarbeit. Allen gemeinsam ist, dass sie von Karfreitag bis Karsamstag die Kirchenglocken ersetzen.Der Heimatverein Oberbillig hat im Dorfmuseum "Pieterhaus" mehr als 20 der "Geräuschmaschinen" ausgestellt; die älteste ist wohl an die 200 Jahre alt und funktioniert noch immer.Ein Stück Heimatgeschichte

Kurt Scheuer, der Heimatgeschichte besonders verbundener Oberbilliger, hat die unterschiedlichen Klapper-Typen mit Sachkunde und einer gehörigen Prise Humor vorgestellt - und dabei darauf hingewiesen, dass die meisten Neubürger, nicht nur in Oberbillig, durchaus mit Sprachproblemen zu kämpfen haben, wenn die Klapperjungen und -mädchen mit "Rumpelkasten", "Klipp-Klapp", "Raspeln" oder Klappern und ihren Rufen die schweigenden Glocken ersetzen.Scheuer: "Die Klappern sind ein Stück Heimatgeschichte, die rund 1000 Jahre zurückzuverfolgen ist." So viel Tradition hatte (und hat) auch praktischen Nutzen: "Wenn der Westwind das Klappern aus Mertert nach Oberbillig trug, dann wusste hier jeder: Es gibt schlechtes Wetter oder zumindest Regen. Wenn die Klappern aus Wasserliesch zu hören waren, dann war schönes Wetter angesagt."Die Ausstellung im "Forum" des "Pieterhauses" ist geöffnet Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag von 11 bis 18 Uhr.

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