Klar gegen den Golfpark

27 Interessierte kamen zu der ersten Informationsveranstaltung der "Bürgerinitiative gegen den Golfpark" am Montagabend in Temmels. Nach anfänglichen Unstimmigkeiten endete die zweieinhalbstündige Veranstaltung mit der Eintragung weiterer Golfpark-Gegner.

 Am Ende der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative gegen den Golfpark tragen sich Interessierte in die Unterschriftenliste ein. TV-Foto: Gabriela Böhm

Am Ende der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative gegen den Golfpark tragen sich Interessierte in die Unterschriftenliste ein. TV-Foto: Gabriela Böhm

Temmels. (gsb) Immer wieder verzettelte sich die Diskussion in erhitzter Atmosphäre um die Frage, ob es sich um eine Informationsveranstaltung oder Sitzung der "Bürgerinitiative (BI) gegen den Golfpark - Für den Erhalt der Lebensqualität und der Natur" handelte.Anja Dumjahn, Initiatorin und derzeitige Hauptsprecherin der BI, verwies insistierende Gäste darauf, dass die BI klar gegen das Projekt sei - der eine oder andere Gast hätte sich allerdings eine kontroverse Diskussion gewünscht. "Ihr wollt nur Gegner haben, dabei weiß ich noch gar nicht, was ich will", ärgerte sich ein Besucher. "Ihr packt das völlig falsch an!"

Dabei war das Motiv der BI deutlich erkennbar: Nicht über den Golfpark sollte informiert werden, sondern über die Argumente, die gegen das Bauvorhaben auf dem Fellericher Plateau sprechen, wie auch Bianca Opitz ausführte.

"Es ist nicht Sinn und Zweck der Veranstaltung, in eine Pro- und Contra-Diskussion über das Projekt einzutreten."

Vielzahl von Themen zu bearbeiten

So kamen im Lauf des Abends, an dem sich anfangs auch der Temmelser Bürgermeister Joachim Mimler beteiligte und Informationen beisteuerte, die wichtigste Argumente gegen das Bauvorhaben zur Sprache: ein möglicher raumplanerischer Verstoß gegen den Landesentwicklungsplan und baurechtliche Bedenken; Verlust und Bedrohung von Freizeitangebot und Natur; Einschränkung der Wasserquantität (Dumjahn: "Der Golfplatz bei Ensch/Bekond verbraucht 160 000 Liter pro Tag."); Verkehrszunahme.

Dumjahn führte eine Vielzahl weiterer Themen auf, für die sich weitere Befürworter der BI in Arbeitsgruppen engagieren könnten: Die Frage, inwieweit und welcher Art neue Arbeitsplätze für Einheimische geschaffen werden; Nutzung des Golfparks für Einheimische; Abgrenzung des Areals durch einen Zaun; Kindergarten- und Schulplätze für Neubürger; die Frage tatsächlich verkaufter Flächen und endgültiger Baulandpreise sowie archäologische Belange.

"Das Projekt bringt der VG nur Kosten", befand ein Gast, sie verdiene lediglich am Abwasser. Tatsächlich sei die Kläranlage in Konz in Hinblick auf den Golfpark umgebaut und vergrößert worden, lautete eine Vermutung. Ob sich die BI anwaltlich beraten lässt oder gar den Rechtsweg beschreiten wird, wie Peter Ludwig aus Palzem-Wehr nachdrücklich empfahl, blieb an dem Abend offen. "Wir werden die erstellten Gutachten analysieren und die Politiker in den Gemeinderäten informieren", brachte es BI-Gründungsmitglied Monique Leffin sachlich auf den Punkt. Zudem soll Kontakt zu den Gemeinden aufgenommen werden, wo das Golfpark-Projekt bereits scheiterte.

Der Abend endete mit dem Eintragen weiterer Unterschriften in die BI-Liste. 25 Mitglieder zählte sie am Dienstag.

Das nächste Treffen der BI findet am 24. September um 19.30 im Gasthaus "Zur Mosel" in Temmels statt.

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