Kleine Krieger aus Zinn

Das Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz hat am Sonntag die Sonderausstellung "Gallier, Römer und Germanen in Zinn" eröffnet. Die Besucher waren von den detaillierten Figuren, die von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt wurden, begeistert.

 Vor allem die kleinen Besucher waren von den Figuren der Sonderausstellung „Gallier, Römer und Germanen in Zinn“ begeistert. TV-Foto: Anita Lozina

Vor allem die kleinen Besucher waren von den Figuren der Sonderausstellung „Gallier, Römer und Germanen in Zinn“ begeistert. TV-Foto: Anita Lozina

Konz. Das Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof lud vergangenen Sonntag zur Eröffnung der Sonderausstellung "Gallier, Römer und Germanen in Zinn" ein. Im Rahmen des Projekts "Luxemburg als Kulturhauptstadt" und als Begleitung der Konstantinausstellung in Trier werden dem Besucher Zinnfiguren präsentiert, die sich mit dem Thema beschäftigen.Während der Eröffnung führte der Organisator der Ausstellung, Klaus Gerteis, die Besucher in die Materie der Zinnfiguren ein. Bereits um 1800 entstanden die ersten Zinnfiguren in Deutschland, die zunächst als Spielzeug gedacht waren. "Jedoch waren das damals noch flache Figuren", erklärte er. "So wurde Material gespart." Später bemalte man die Figuren, um sie räumlicher erscheinen zu lassen. Doch erst im 19. Jahrhundert tauchten tatsächlich plastische Figuren auf. "Dementsprechend teuer und selten waren sie auch", betonte Gerteis.Figuren verdeutlichen jeweiligen Zeitgeist

Neben der Entwicklung der Zinnfiguren als solche wird durch die Darstellung ihrer Figuren auch die Entwicklung der allgemeinen zeitgenössischen Vorstellungen über die Kulturen deutlich. "Natürlich achten wir auf möglichst historisch richtige Figuren", erklärte Gerteis weiter, "dennoch sind diese nie frei von dem jeweiligen Zeitgeist". Umrahmt wurden die Feierlichkeiten mit der musikalischen Darbietung des "Spielkreises für Alte Musik".Danach konnten die Gäste die Zinnfiguren ausgiebig auf zwei Ebenen betrachten. Im Besucherzentrum werden verschiedene Motive gezeigt, von den "Iden des März" um die Ermordung Caesars bis hin zu sich bekämpfenden Römern und Germanen. Selbst vor Asterix und Obelix wird nicht Halt gemacht, was besonders die Kinder erfreute.Im Obergeschoss des Haupthauses befindet sich das "Herzstück" der Ausstellung: Das detaillierte Modell eines römischen Kastells. Hier werden sowohl zivile als auch militärische Einrichtungen beeindruckend dargestellt. Das sieben Quadratmeter große Modell versetzte besonders die jüngsten Besucher in Staunen und sorgte dafür, dass ihre Eltern spontan eine Geschichtsstunde einlegen mussten. Davon waren die Kinder begeistert, wie der kleine Julian überzeugend kommentierte: "Das ist ja voll cool!"Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Oktober zu sehen.

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