Kleiner Schritt zu neuen Freizeitflächen in Konz

Konz · Die Konzer freuen sich auf die neuen Freizeitflächen rings um das Schwimmbad und das Schulzentrum. Nun gibt es einen ersten Beschluss dazu. Obwohl viel Platz da ist, kommt ein wichtiges Wohnungsbauprojekt bislang nicht voran.

Konz Die Stadt Konz hat Raum, sich weiterzuentwickeln, aber noch keinen fertigen Plan. Vor allem der Bereich rings um das Saar-Mosel-Bad, zwischen der Konrad-Adenauer-Straße und dem Konzer Jeuchental, bietet viel Raum für gute Ideen. Gerüchte, zum Beispiel über den möglichen Bau einer neuen Straße, hat die Konzer Verwaltung bei einer gemeinsamen Sitzung der Bauausschüsse der Verbandsgemeinde und der Stadt Konz aus der Welt geräumt. Das dort vorgestellte Nutzungskonzept sieht den Bau von Freizeitflächen vor: Spiel- und Fitnessgeräte, ein Park, ein neuer Weg, der freigelegte Konzer Bach, ein Kleinspielfeld und ein Jugendzeltplatz sind möglich. Das kommt bei den Bürgern gut an ("Plan für Konz gefällt den Bürgern", TV vom 17. März). Doch um das Projekt ist es zuletzt ruhig geworden - bis zu den jüngsten Sitzungen des städtischen Bauauschusses und des Verbandsgemeinderats.

Bebauungsplan festgesteckt Planerisch hat sich seit März zumindest formal etwas getan. Der Bauausschuss der Stadt Konz hat jüngst einen Aufstellungsbeschluss gefasst, der das Planungsgebiet genau absteckt. Verwaltungssprecher Michael Naunheim sagt auf TV-Anfrage: "Weitere Details sind noch keine enthalten." Der Beschluss sei aber die planungsrechtliche Grundlage für die Detailplanung. Die Fraktionen müssten zunächst "einige Grundsatzfragen und weitere Details für den Bebauungsplanentwurf klären".
Das Planungsverfahren werde mit der frühzeitigen Beteiligung von Behörden fortgesetzt. Dabei können zum Beispiel Naturschutzfragen sowie bau- und planungsrechtliche Probleme angesprochen werden.
Wenn Bürgermeister Karl-Heinz Frieden über die Planung spricht, betont er: "Das ist eine große Chance für diesen Bereich!" Mit dem Beschluss setze der Bauausschuss ein Zeichen: Es sei der Startschuss dafür, die Planungen konkreter zu machen.

Wohnprojekt Weiterhin unklar ist, was auf dem großen Grundstück der ehemaligen Fischersmühle in der Lindenstraße entsteht. Klar ist aber, dass die Idee der Konzer Doktor Bürgerstiftung, die ihr Stiftungskapital in ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus stecken möchte, dort nicht allzu schnell verwirklicht werden kann. Die Stiftung will ein Mehrfamilienhaus mit bezahlbaren Wohnungen finanzieren, wenn die Stadt oder die VG ein Grundstück zustiften. Ob das allerdings - wie ursprünglich angedacht - das der Fischersmühle sein wird, ist vollkommen unklar. Pressesprecher Naunheim: "Erst wenn über alle eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen beraten wurde und ein entsprechender Bebauungsplan verabschiedet wurde, können wir Ihnen diese Frage beantworten. Erst dann wissen wir, ob in diesem Bereich überhaupt neuer Wohnraum entstehen kann."
Die Antwort auf eine TV-Anfrage zu alternativen Grundstücken in Konz lässt auch nicht viel Hoffnung aufkeimen, dass sich bei dem Stiftungsprojekt schnell etwas tun kann: "Die Fraktionen warten derzeit noch auf Informationen über geeignete Grundstücke - leider haben wir derzeit keine", sagt Naunheim.
Der Stiftungsvorsitzende Hartmut Schwiering sagt: "Wir stehen in den Startlöchern und sind gespannt, welche Vorschläge da kommen." Die Mitglieder des Ältestenrats des Konzer Stadtrats und die Verwaltung seien sich einig, dass sie das Stiftungsprojekt unterstützen wollten. Sie hätten ihm versichert, dass verschiedene Grundstücke geprüft würden und seien am Zug, der Stiftung eine geeignete Fläche zur Verfügung zu stellen, die fußläufig zur Stadtmitte liege.

Zeltplatz Weiter fortgeschritten sind die Ideen für den östlichsten Teil des Plangebiets am Rand des Jeuchentals. "Da darf man auch mal ein bisschen lauter werden", begründet Bürgermeister Frieden die abgeschiedene Lage des Areals. Der Plan ist, im Jahr 2018 abseits der Wohnbebauung einen Jugendzeltplatz zu bauen. Der Bedarf in der VG Konz sei da, und auch eine touristische Nutzung sei denkbar, hieß es zuletzt (der TV berichtete mehrfach). Für das Projekt sind im aktuellen Haushalt der VG Konz für 2018 insgesamt 500 000 Euro veranschlagt.
Wie der Platz ausgestattet werden soll, ist noch nicht entschieden. Inspiration konnten sich Verwaltungsmitarbeiter und Mitglieder aller Fraktionen bereits holen. Am Freitag haben die Konzer Politiker eine Exkursion zu bestehenden Zeltplätzen in Saarburg, Ferschweiler und Echternach unternommen. Dabei wurde laut Pressesprecher Naunheim der Plan gefasst, "große Dachüberstände" zu bauen. Sowohl bei hoher Sonneneinstrahlung als auch bei Regen soll eine ausreichende Überdachung den Gästen Schutz bieten. Das Ganze müsse aber noch genau durchdiskutiert werden.KommentarMeinung

Am Ball bleiben
Dass der Bereich rings um das Schwimmbad und das Schulzentrum den Konzern sehr wichtig ist, zeigen das große Interesse an dem Thema und auch die kursierenden Befürchtungen. Das macht die Planungsarbeit zu einem absoluten Prestigeprojekt für die Stadt. Wenn die Verwaltung und die Kommunalpolitiker dort ein schönes Freizeitareal verwirklichen, können sie bei den Bürgern punkten. Dazu darf es aber auch nicht zu lange dauern. Deshalb sollten die Fraktionen da weiter am Ball bleiben und die Pläne aktiv vorantreiben. Schnelles Handeln wäre auch in Bezug auf das Angebot der Bürgerstiftung wünschenswert. Schließlich wird das Stiftungskapital nicht ewig für das geplante Wohnungsbauprojekt bereitliegen. c.kremer@volksfreund.de

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