Konzer Kunstrasen lässt weiter auf sich warten

Konz · Der Kunstrasenplatz am Konzer Schulzentrum ist auch vor dem ersten Rückrunden-Heimspiel der Bezirksligamannschaft des SV Konz nicht bespielbar. Der Verein hat nunmehr nicht nur sportliche Sorgen, sondern auch finanziellen Einbußen.

Konz Prinzipiell ist nicht mehr viel zu tun. Nur noch Quarzsand und Granulat fehlen auf dem Kunstrasenplatz in Konz. Sobald diese Materialien eingearbeitet sind, ist wäre das Grün bespielbar. Doch auch nach der Winterpause muss der SV Konz, der Hauptnutzer der kreiseigenen Sportanlage, für Training und Spiele auf andere Plätze ausweichen.
Dabei sollte der 430 000 Euro teure Kunstrasen ursprünglich im September und nach weiteren Verzögerungen im November fertig werden. Doch seitdem spielt das Wetter einfach nicht mit.Laut Thomas Müller, Pressesprecher der Trier-Saarburger Kreisverwaltung, braucht die mit der Fertigstellung des Platzes beauftragte Firma vier trockene Tag, um die Arbeiten abzuschließen. Doch diese vier Tage gab es seit November nicht. Alle sonnigen Tagen brachten seitdem laut der Kreisverwaltung Bodenfrost und damit zu viel Feuchtigkeit mit sich. Schon damals hieß es, dass nur noch wenige Tage gebraucht würden. Jetzt sei absehbar, dass nur noch wenige Spiele in dieser Saison auf dem neuen Platz stattfinden könnten, sagt Müller. Der Kreis habe Verständnis für die Sorgen des Vereins. "Es tut uns leid, aber auf das Wetter können wir keinen Einfluss nehmen."
Das Mitleid des Kreises bringt dem SV Konz aber nichts. Laut Wolfgang Schwarz, zweiter Vorsitzender des Vereins, ist der ehrenamtliche Vorstand seit einem halben Jahre ständig mit dem kräfteraubendem Krisenmanagement beschäftigt. "Das geht auf Dauer an die Grenzen der Belastbarkeit und Machbarkeit", sagt Schwarz. "Die Situation ist angespannt bis mittlerweile besorgniserregend." Sportlich beklagt der Verein seit fünf Monaten Einschränkungen: Weniger Trainigseinheiten auf oft überfüllten Ausweichplätzen führten zum Teil zu unerfreulichen Ergebnissen. Hinzu kommen laut Schwarz nun finanzielle Einbußen.
Ein Grund seien zum Beispiel die Werbebanden, die der Verein vor der Platzsanierung habe abbauen müssen. Die Sponsoren seien natürlich nicht bereit zu zahlen, obwohl die Banden in Abstellräumen herumstünden, sagt der Vereinsvertreter: "Die Ausfälle durch fehlende Einnahmen von Sponsoren und vom Verkauf im eigenen Vereinsheim summieren sich auf einen vierstelligen Betrag im oberen Bereich."
Dass es überhaupt zu einer solch krassen Verzögerung kommen konnte, hat mehrere Gründe. Es gab Verzögerungen in Konz selbst und auch bei einer gemeinschaftlich ausgeschriebenen Platzsanierung in Mehring (siehe Infokasten).
Nun steht auch der Rückrundenstart unter einem schlechten Stern: Zwar hat die erste Mannschaft des SV Konz das erste Auswärtsspiel 2017 mit 2:0 in Dörbach gewonnen, aber das erste Heimspiel muss vermutlich ausfallen. Weil der Rasenplatz wegen des Wetters unbespielbar ist, muss die für Samstag in Konz angesetzte Partie gegen TuS Kröv wohl irgendwann nachgeholt werden.AUSSCHREIBUNG UND VERZöGERUNGEN:

Extra

Einer der Gründe für die Verzögerung bei der Sanierung des Kunstrasenplatzes in Konz liegt in Mehring. Der Kreis und die Ortsgemeinden Mehring und Tawern hatten gemeinsam die Sanierung ihrer Kunstrasenplätze beauftragt. So wollten sie Geld sparen. Schon in Mehring, dem ersten Projekt in der Reihe, kam es wegen Mehrarbeiten zu einer Verzögerung von rund vier Wochen. Diese hat sich auf die Folgeprojekte ausgewirkt. In Konz begannen die Arbeiten zudem wegen Betriebsferien der ausführenden Firma später. Schließlich fiel auf, dass der Platz am Schulzentrum eine neue Drainage brauchte. Eine neue Ausschreibung für dringend notwendige zusätzliche Arbeiten führte zur dritten Verzögerung. Alle von der Kreisverwaltung angekündigten Fertigstellungsfristen im September, Oktober und November wurden überschritten. Und dann war das Wetter zu schlecht (der TV berichtete ).

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