Kooperation bei der Wasserversorgung

Das Kreiswasserwerk wird aufgelöst und geht als Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR) in eine Kooperation mit den Verbandsgemeindewerken Konz und Saarburg über. So hat es der Kreistag am Montag mehrheitlich beschlossen.

Trier/Konz/Saarburg. Die Verbandsgemeinderäte Konz und Saarburg hatten die Kooperation bei der Wassergewinnung und -aufbereitung schon abgesegnet, nun zog der Kreistag nach. Gegen die Stimmen von SPD und Grünen wurde der Grundsatzbeschluss gefasst, zum 1. Januar 2009 die bestehenden drei Wasserwerke (Kreiswasserwerk, VG-Werk Konz, VG-Werk Saarburg) in eine Anstalt des öffentlichen Rechts zu überführen. Mitglieder sind der Landkreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinden Konz und Saarburg.

SPD: Einfluss der Kommunen nimmt ab



Die Kreistagsmehrheit folgte damit der Empfehlung der mit einem Gutachten beauftragten "Gesellschaft für Kommunalberatung und Kommunalentwicklung" (Gekom). Die AÖR reduziere die Einflussnahme der Kommunen, kritisierte Hans Steuer (SPD). Alfons Maximini monierte, dass die zugesagte Prüfung einer Alternative unter dem Dach des Kreiswasserwerks nicht erfolgt sei. Vom "Durchpeitschen" einer AÖR und einer von Lobbyisten vorangetriebenen "Zerschlagung des Kreiswasserwerks" sprach Heide von Schütz (Grüne). CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Henter glaubt, dass die AÖR langfristig eine hochwertige Versorgung und gute Wasserpreise garantiert. Wie in Cochem, wo Stadt und Umland beim Abwasser kooperieren, solle das Land auch diese interkommunale Zusammenarbeit fördern. "Die AÖR ist noch keine Gesamtlösung, aber sie ebnet den Weg dafür", sagte Hugo Kohl (FWG). Für Claus Piedmont (FDP) ist "die Zeit reif für diese Entscheidung". "Wir können auf Dauer keine gespaltene Entgeltsatzung aufrechterhalten", warb der Konzer VG-Bürgermeister Karl-Heinz Frieden für die Wasser-Fusion im Bereich Konz-Saarburg. Landrat Günther Schartz sprach von einem Zukunftsmodell, das auch auf andere kommunale Unternehmen wie Betriebshöfe und die Abwasserversorgung übertragbar sei.

Meinung

Schritt zu mehr Gerechtigkeit

Die Frage, welcher Weg zur Kooperation bei der Wasserversorgung am geeignetsten ist, müssen Fachleute beantworten. Den Verbraucher interessiert vielmehr die Wasserqualität, die Versorgungssicherheit und der Preis. So viel ist sicher: Die Bürger werden nicht auf dem Trockenen sitzen bleiben, allerdings wird sich in den nächsten Jahren der Wasserpreis angleichen. Das mag für die Bezieher des günstigen Kreiswasserwerk-Wassers schmerzlich sein, aber es wird insgesamt im Raum Konz-Saarburg gerechter zugehen. In Könen beispielsweise differiert der Wasserpreis je nach Straße um 80 Cent pro Kubikmeter. Hier ist Solidarität gefragt. Langfristig werden sich die Vorteile einer Fusion bei allen Abnehmern im Geldbeutel bemerkbar machen. a.follmann@volksfreund.de

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