Kriegt Konz-Könen eine neue Ortsdurchfahrt?

Konz · Nach Fertigstellung der B-51-Umgehung Konz-Könen soll die Ortsdurchfahrt verkehrsberuhigt werden. Dem hat der Könener Ortsbeirat auf Wunsch einer Anliegermehrheit zugestimmt. Die letzte Entscheidung liegt beim Konzer Stadtrat - denn die Stadt wird einen Teil der Kosten tragen.

 So sah die Könener Ortsumgehung noch im Sommer aus – diesen Herbst sollen endlich die ersten Autos fahren können. TV-Foto: Archiv/Portaflug

So sah die Könener Ortsumgehung noch im Sommer aus – diesen Herbst sollen endlich die ersten Autos fahren können. TV-Foto: Archiv/Portaflug

Wenn im Herbst 2017 die ersten Autos über die Umgehungsstraße Konz-Könen fahren, wird die heutige B-51-Ortsdurchfahrt zur Gemeindestraße herabgestuft. Die Stadt Konz darf dann dort ohne Mitspracherecht durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) frei schalten und walten. Daraus entstand die Idee, einige Problemabschnitte der entlasteten Durchfahrt ohne die Zwänge einer stark frequentierten Straße verkehrsberuhigt umzugestalten.

Wer für die Fahrbahnen zahlt

Zur Frage, was gemacht werden könnte, hatte Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis zusammen mit dem Ortsbeirat zu einer Anwohnerversammlung ins Gasthaus Sturm eingeladen. Mit dabei waren auch Thomas Adler vom Tiefbauamt und der beauftragte Planer Egbert Sonntag aus Riol. Das Interesse war groß, der Saal voll. Zunächst erläuterte der Ortsvorsteher die grundlegenden Änderungen, die sich nach Fertigstellung der Umgehung für Könen ergeben:
Nach der Freigabe der Ortsdurchfahrt ist der Landesbetrieb Mobilität (LBM) verpflichtet, deren stark mitgenommene Fahrbahn zu sanieren und sie der Stadt Konz in einem verkehrssicheren Zustand zu übergeben.
Ersatzweise könnte auch eine Ablösesumme gezahlt werden, was Konz aber ablehnt.

Die Kosten für die Fahrbahnsanierung dürfen nicht auf die Anlieger abgewälzt werden - das gilt aber nicht für die Bürgersteige. Sollte es bei der reinen Fahrbahnsanierung bleiben, sei die Kostenfrage damit gelöst. Etwas anderes wäre eine verkehrsberuhigte Ausgestaltung der gesamten Gemeindestraße. Müller-Greis: "Vom Land gefördert wird bei einer Gemeindestraße nur die Ausgestaltung von Plätzen. Daher wollen wir uns bei der Planung auf vier Abschnitte beschränken, die dem entsprechen." Was dort möglich ist, erläuterte Ingenieur Sonntag anhand von Entwürfen, an denen das Trierer Büro MR Richter beteiligt ist.

Der Bäume an der Engstelle

Verkehrsberuhigt gestaltet werden könnte die Einmündung Brunnen-/Amandusstraße mit der Bushaltestelle. Wesentliche Änderung: Die Bushaltespur entfällt und die Fahrbahn wird dort entsprechend zwischen Bürgersteig und Mittelinsel eingeengt. Dadurch muss der Verkehr hinter haltenden Bussen warten, was die Sicherheit der Fahrgäste wesentlich erhöhen würde. Als gefährlich gilt die Einmündung Bergstraße an der Kirche mit ihrem engen, unübersichtlichen Kurvenverlauf. Dort schlägt Sommer eine auffällige Abstufung des Fußgängerbereichs durch Print-asphalt (Asphaltschicht mit Pflasterdekor) vor. Bäume auf der Mittelinsel sollen Autofahrern schon von weitem eine unübersichtliche Engstelle signalisieren. Ähnliche Gestaltungen mit Platzcharakter empfiehlt der Planer für den Bereich vor der Einmündung Charnystraße und für die Stelle Könener-/Saarburger Straße.

Einige Anwohner waren nicht überzeugt. Ihre Meinung: "Wenn der LBM die Ortsdurchfahrt saniert hat, sollte man sie als Tempo-30-Zone in diesem Zustand belassen. Das Geld für die Platzgestaltungen kann die Stadt für wichtigere Projekte verwenden." Dagegen ein anderer Besucher: "Weil ich weiß, wie anderswo Ortsdurchfahrten gestaltet wurden, bin ich mit den schlimmsten Vorstellungen hergekommen. Doch das hier gefällt mir."

"Projekt als Chance"

Ortsvorsteher Müller-Greis bezeichnete in einem abschließenden Appell das Projekt als Chance für Könen. Müller-Greis: "Wenn wir heute nichts machen und die Straße so lassen, wie sie ist, dann ändert sich in den nächsten 30 Jahren daran nichts mehr." Am Ende votierte die Mehrheit der Anwohner für das Gestaltungsprojekt. Dieser "Volksentscheid" war das Signal für den Ortsbeirat, in seiner unmittelbar folgenden Sitzung einstimmig für das Projekt zu stimmen. Damit liegt der Ball nun beim Konzer Stadtrat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort