Laufen, wohin der Bus kommt

KONZ-ROSCHEID. Mit dem Streichen von Busverbindungen im Konzer Stadtteil Roscheid will sich ein Anwohner nicht zufrieden geben. Seitens der Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV) heißt es, dass die Bürger nur ein Stück weiter gehen müssen.

 Beim Blick in den neuen Fahrplan zeigt sich, dass die Haltestelle "Am Hofgarten" auf Roscheid kaum noch angefahren wird. TV-Foto: Friedemann Vetter

Beim Blick in den neuen Fahrplan zeigt sich, dass die Haltestelle "Am Hofgarten" auf Roscheid kaum noch angefahren wird. TV-Foto: Friedemann Vetter

Gerade die Menschen, die darauf angewiesen sind, schauen laut Rudolf Duncker immer öfter in die Luft. Denn statt bequem nah an der Haltestelle "Am Hofgarten" in den Bus steigen zu können, müssen sie demnach immer häufiger zu weiter entfernten Stellen laufen.Ältere Menschen auf Busse angewiesen

"Die Busbenutzer mussten mit Inkrafttreten des neuen VRT-Fahrplans zur ihrer großen Überraschung feststellen, dass weitere Busse der VRT (Verkehrsverbund Region Trier) die Haltestelle ,Am Hofgarten' nicht mehr anfahren und man gezwungen ist, sich bei Wind und Wetter zur Haltestelle ,Zum neuen Friedhof' oder ,Echternacherweg' zu begeben, um nach Konz-Stadt beziehungsweise Trier zu gelangen", erklärt der Anwohner Duncker. Was ihm vor allem Kummer bereitet, ist eins: Der zweite Bauabschnitt des Baugebiets werde "überwiegend von älteren und teilweise behinderten Bürgern bewohnt". Einige von ihnen hätten kein Auto und seien auf den Bus angewiesen, um ihre Erledigungen zu machen. Für sie sei das Streichen von Busverbindungen deshalb immer ein Problem, gibt Duncker zu bedenken. Seit September gebe es eine Fahrt weniger zur Haltestelle "Am Hofgarten", erklärt Joachim Huber, Niederlassungsleiter der Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV) Trier, die diese Verbindung in Konz bedient. Da inzwischen ein weiterer Abschnitt des Baugebiets auf Roscheid angefahren werde, in dem Eltern mit Kinderwagen und viele Kinder wohnten, verzichte man bei einigen Touren auf die "Schleife" zur Haltestelle "Am Hofgarten". "Das Wohngebiet wurde nicht ganz gekappt, die Leute müssen nur ein Stück weiter gehen", sagt Huber auf TV-Anfrage. Ein Grund: Die Haltestelle sei "schlecht genutzt worden", so der Niederlassungsleiter. Rund sieben Minuten brauche man nun bis zu den nächsten Haltstellen, wenn der "Hofgarten" nicht mehr angesteuert werde, schildert Duncker. Das stelle besonders für ältere Menschen ein Problem dar. "Nach und nach" habe er diese "Ausdünnungsmaßnahmen" beobachtet. Es habe zumindest einmal "sechs Paar" Busse gegeben, die den Hofgarten angesteuert haben, erinnert sich der Pensionär. Stopp nur noch morgens und abends

Mittlerweile wird an der Haltestelle nur noch morgens und abends gestoppt, am Nachmittag gibt es keine Verbindung in die Stadt. Auch Bürgermeister Winfried Manns hat das Streichen der Verbindung "moniert", doch ist er auch auf die Wirtschaftlichkeit des öffentlichen Personennahverkehrs bedacht. Als einen Grund für das Streichen der Verbindung vermutet Rudolf Duncker, dass die Schwellen, die zur Verkehrsberuhigung beitragen sollen, den Bussen schaden und damit dem Unternehmen nicht gefallen. "Für die Busse ist das nicht angenehm. Wir müssen das aber so hinnehmen", sagt Huber. Die Schwellen seien aber "okay, wenn dadurch die Unfallgefahr gemindert wird".

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