Konz-Roscheid. Ein Junge wringt Wäsche aus, ein anderer dreht begeistert an einer alten Häckselmaschine. Drei Mädchen haben ein paar Meter weiter ihren Spaß daran, mit einer Seilmaschine Seile zu drehen. Im Freilichtmuseum in Roscheid hatten nun junge, aber auch ältere Besucher die Möglichkeit, sich bäuerliche Tätigkeiten von anno dazumal anzusehen und zu erleben. Um alte Bräuche zu erhalten, ist der Verein Irreler Bauerntradition bereits zum vierten Mal ins Freilichtmuseum gekommen. Mit seinen mehr als 50 Mitgliedern nimmt er sonst an Jahresfeiern und Umzügen teil oder engagiert sich beim Rheinland-Pfalz-Tag, damit die Arbeit der ältesten Generation nicht in Vergessenheit gerät. Auch wenn einige die bereits vergangenen Techniken gar nicht mehr miterlebt haben, so wollen sie die Traditionen ihrer Großeltern aufrechterhalten. "Hauptsache ist, dass wir den Leuten zeigen, wie früher auf dem Land gearbeitet wurde. Und es ist auch schön, dass sich so viele Kinder dafür interessieren", sagte Thea Jegen, die für die Butterherstellung in einer Zentrifuge Milch entrahmte. Doch nicht nur Jüngere kamen, um sich auch das Waschen, Spinnen, Stricken, Nähen und Dreschen anzusehen, sondern auch viele Ältere, die sich an die Zeit zurückerinnerten. "Das sind so Aha-Erlebnisse. Man verbindet damit Kindheit - man weiß, wie gut man es hat. Heute kauft man sich einfach eine Waschmaschine oder Obst", so die Besucherin Ursula Schlichte, die sich selbst noch an die Zeit erinnern kann, als sie die Wäsche noch von Hand schrubbte.