Leben mit dem Lärm

Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die Bürgerinitiative "Kampf dem Lärm" für einen Schallschutz entlang der "Alten Römerstraße" und der "Alten Straße" in Konz. Bislang vergeblich. Doch sie bleibt weiterhin am Ball.

 Vertreter der Bürgerinitiative „Kampf dem Lärm“ sowie Anwohner der Alten Römerstraße, Vetreter des Stadtrats und Bürgermeister Winfried Manns diskutieren vor Ort über mögliche Lärmschutzmaßnahmen.TV-Foto: Monika Kewes

Vertreter der Bürgerinitiative „Kampf dem Lärm“ sowie Anwohner der Alten Römerstraße, Vetreter des Stadtrats und Bürgermeister Winfried Manns diskutieren vor Ort über mögliche Lärmschutzmaßnahmen.TV-Foto: Monika Kewes

Konz. Die Anwohner der "Alten Römerstraße" und der "Alten Straße" in Konz geben die Hoffnung nicht auf. Seit einigen Jahren kämpfen sie für Schallschutzmaßnahmen entlang der B 51, die zwischen Möbel Martin und der Anschlussstelle zur B 419 nah an ihren Grundstücken verläuft. In einem Brief aus dem Jahr 1998 an das damalige "Straßenprojektamt Trier" hat beispielsweise Katharina Zimmer beklagt, dass im Sommer die Freude über den wohl verdienten Feierabend im Garten getrübt sei. "Grund der Trübung ist die starke Lärmbelästigung, die von der B 51/B 419, Umgehung Konz-Wasserliesch ausgeht", hieß es in dem Schreiben.Grenzwerte bislang nicht überschritten

Zusammen mit anderen engagierten Anwohnern hat sie sich zur Bürgerinitiative "Kampf dem Lärm" zusammengeschlossen, um für ein ruhiges Zuhause zu kämpfen. Mit 126 Unterschriften für einen Schallschutz haben sie beispielsweise die zahlreichen Bitten an die zuständigen Behörden untermauert. Doch - das belegen die Antworten der Planungsbehörden - der Geräuschpegel ist nicht hoch genug für Schallschutzmaßnahmen. Die Zahlen haben die zulässigen Grenzwerte bis zu den jüngsten Messungen nicht überschritten.Dass diese Werte nicht übertroffen werden, hilft den dauerbeschallten Anwohnern allerdings nicht weiter. Das Lärm-Problem habe sich auch nach mehr als zehn Jahren nicht gebessert, hieß es diese Woche beim Ortstermin mit Bürgermeister Winfried Manns und Mitgliedern der FWG im Stadtrat. "Wir sind quasi eingekesselt", beschreibt Zimmer die Situation. Durch die Bundesstraßen und die Bahnverbindung sei die Belastung sehr hoch. Mit Nicken quittieren einige Anwohner immer wieder die Aussagen und beschreiben, an welchen Stellen und zu welchen Uhrzeiten der Verkehrslärm besonders stark und anstrengend ist.Seit den jüngsten Gutachten sei viel passiert, schildert Hermann-Josef Momper (FWG) die Situation vor Ort. Der Verkehr habe stetig zugenommen, die Belastung sei gewachsen, ist vor Ort immer wieder zu hören. Mit dauerhaftem Bohren bei den zuständigen Behörden könne man vielleicht irgendwann etwas erreichen, hofft Momper.Bürgermeister Manns erklärte, er unterstütze die Bemühungen der Anwohner. Allerdings liege die Macht in diesem Fall nicht in den Händen der Stadt. Bei Maßnahmen an Bundesstraßen ist der Landesbetrieb Mobilität gefragt. Ortsumgehung bietet Chance

Man könne eventuell versuchen, im Rahmen der Ortsumgehung Könen eine Lärmschutzmaßnahme zu realisieren, schlug Manns spontan vor. Die Idee sei ihm gerade vor Ort gekommen. "Da sehe ich vielleicht noch eine Chance", erklärte er. Durch die Umgehung könnte ein neuer Verkehrsfluss entstehen, in dessen Zusammenhang man erneut eine Schallschutzmaßnahme prüfen könne.Eine Möglichkeit, den Schall in den betroffenen Straßen zu dämpfen, wäre beispielsweise, einen kleinen Damm zu erhöhen, der im Rahmen des Hochwasserschutzes in den 90er Jahren entlang der B 51 aufgeschüttet worden ist. Vonseiten der Stadt habe man keine Probleme, Land für eine solche Maßnahme zur Verfügung zu stellen, erklärte Manns. Mit einem Schreiben an die Straßenbaubehörde wollen die Bürgerinitiative und die Stadt Konz nun einen erneuten Vorstoß wagen, damit in der "Alten Römerstraße" und in der "Alten Straße" in Zukunft endlich ruhigere Zeiten anbrechen.

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