Lichtblicke im Kanzemer Gemeinde-Etat

Ein erfreuliches Fazit zog Ortsbürgermeister Günther Frentzen in der jüngsten Sitzung des Kanzemer Gemeinderats: Vinothek und Tauschring werden als Vorzeigeobjekte eingestuft.

Kanzem. (kdj) Etwas rosiger als in den Vorjahren, aber noch immer nicht zufriedenstellend, ist die Kassenlage (Haushalt 2007) der Gemeinde Kanzem. Vorgesehen waren rund 759 000 Euro Sollausgaben, denen nur rund 474 000 Euro Solleinnahmen gegenüberstanden. Wenn dennoch eine Verbesserung um 56 000 Euro festgestellt wurde, lag das nicht etwa an höheren Einnahmen, sondern an größerer Bescheidenheit. Ortsbürgermeister Günther Frentzen erklärt: "Wir haben einige Vorhaben, die eingeplant waren, zurückgestellt ."

Deutlich vermindert stellt sich die (öffentliche) Pro-Kopf-Ver- schuldung der 607 Kanzemer Bürger dar: Sie ist von 728 Euro (2006) auf 568 Euro (2007) gesunken. Ob das ein echter Lichtstreif am Horizont ist, wird sich zeigen, wenn die aufgeschobenen "Maßnahmen" nachgeholt werden müssen.

Unerfreulich ist die - auch den Privathaushalten bestens bekannte - ständig steigende Belastung der Gemeindekasse durch explodierende Energiepreise. So hatte Kanzem 2005 rund 930 Euro Stromkosten für das Sportplatz-Umkleidegebäude zu bezahlen. 2007 mussten bereits rund 1350 Euro überwiesen werden - teils ein Ergebnis der allgemeinen Preisentwicklung, andererseits aber auch verursacht durch allzu verschwenderischen Umgang mit den Beleuchtungsanlagen. Ein Punkt, der auch bei Verbandsbürgermeister Winfried Manns für Unmut sorgt: "Manchmal, wenn ich abends an dem einen oder anderen Sportplatz vorbeifahre, würde ich am liebsten aussteigen und die Herrschaften fragen, ob sie die Tiefstrahler nicht ausschalten können, wenn niemand auf dem Platz ist." Kein Wunder also, dass der bereits bekannte Ruf nach anteilsgerechter Kostenumlage für ortsfremde Mitbenutzer erneut laut wurde - eine Idee, von der Manns unter Hinweis auf "ständiges Geben und Nehmen" nichts hält.

Ausführlich berichtete Günther Frentzen über die erfolgreiche Entwicklung der Vinothek "Buch und Wein", die im ersten Jahr ihres Bestehens im Weingeschäft 22 000 Euro erlöst und wie der Tauschring im Rahmen des Programms "Selbstorganisation älterer Menschen" (Säm) höchstes Lob erfahren hat (der TV berichtete). Frentzen dankte allen Mitarbeitern und Helfern für ihren Einsatz.

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