Lösen Schwellen alle Probleme?

TAWERN. Beim Bürgerabend in Tawern war die Meinung der Bauherren im Baugebiet "In der Acht" zur Straßengestaltung und Verkehrssicherheit gefragt.

Ortsbürgermeister Josef Weirich hatte zu Beginn der Stunde der Bürgerbeteiligung an der Ausgestaltung des Baugebiets stolz darauf verwiesen, dass Ansiedler in Baugebieten vielerorts erst nach Ratsbeschlüssen über die künftige Umgebungs-Gestaltung ihres neu erworbenen Grundstücks informiert wür-den. Weirich: "In Tawern ist das anders. Wir fragen, ehe wir endgültige Beschlüsse fassen." Straßenverkehr möglichst ohne Gefährdungen

So viel wurde in der Diskussion nach der Vorstellung des vorgesehenen Endausbaus durch das planende Ingenieurbüro Fuchs klar: Die künftigen Anwohner wollen, wenn absolut unvermeidbar, Straßenverkehr möglichst ohne alle Gefährdungen und Belästigungen. Dass jeder Erfüllungsversuch dieser Forderung ungefähr der Quadratur des Kreises entspricht, zeigte sich bald. Wer enge Straßen der Ruhe und der Verkehrssicherheit wegen zu so genannten Spielstraßen umfunktioniert sehen will, nimmt wegen auf zwei Meter festgeschriebener Parkplatzbreiten in Kauf, dass er bei nicht ausreichender "Straßenbreite" keinen Parkplatz bekommt - weder für sich noch für seine Gäste. Dieser vielfache Widerspruch zwischen Verkehrsruhebedürfnis einerseits und Anspruch auf Auto-Abstellfläche und akzeptable An- und Durchfahrt jeweiliger Anlieger andererseits bestimmte wesentlich die Diskussion."Zehn Zentimeter hoch, damit Raser das spüren"

Entgegen allen vorgetragenen Bedenken entschied sich die Mehrheit der gut besuchten Bürgerversammlung für vermeintlich verkehrsberuhigende Straßen-Aufpflasterungen der Hauptadern des Baugebiets oder Schwellen. Stimme aus der Versammlung: "Bis zehn Zentimeter hoch, damit die Raser das spüren!" Weirichs Hinweis "Wir wollen den Verkehr beruhigen, aber doch nicht die Autos zerstören" war zunächst wenig hilfreich, bis die Einsicht griff, dass es auch andere verkehrsberuhigende Maßnahmen gibt. Um eben diese ging es in den Kreuzungs- und Einmündungsflächen des neuen Baugebiets. Da standen in den jeweiligen Bereichen zur Debatte: Aufpflasterungen, Hervorhebungen durch andersgefärbte Asphaltflächen, Verkehrseinengungen und/oder Bepflanzungen, wobei das Thema Einfärbungen besonderen Raum einnahm: Farbiger Asphalt ist teuer, einfache Bemalung billiger, aber nicht ausreichend haltbar und deswegen auf Dauer noch teurer. Entscheiden wird, so Josef Weirich, der Gemeinderat - nach Erwägung und möglicher Berücksichtigung aller Bürgerwünsche.

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