Luxemburger prüfen ihre Lärm-Werte

Die Beschwerde einiger Temmelser Anwohner trägt erste Früchte: Weil ihrer Meinung nach das Unternehmen Tanklux einen überhöhten Lärmpegel verursache, kündigt das luxemburgische Umweltministerium nun eine Kontrollmessung an.

 Der Ort des Geschehens: Bei Tanklux wird bald der Geräuschpegel gemessen. TV-Foto: Anke Pipke

Der Ort des Geschehens: Bei Tanklux wird bald der Geräuschpegel gemessen. TV-Foto: Anke Pipke

Temmels/Luxemburg. Es kommt Bewegung in die Lärm-Geschichte rund um den Merterter Hafen gegenüber der Ortslage Temmels (der TV berichtete). Nach den Recherchen des TV hat sich das luxemburgische Umweltministerium dazu entschlossen, Lärmkontrollen beim Betrieb Tanklux durchzuführen. "Den Termin für die Kontrollmessung werden wir in Absprache mit dem Unternehmen festlegen", sagt Claude Geimer vom luxemburgischen Umweltministerium im TV-Gespräch. Dass das Unternehmen eingebunden sei, mache keinen Unterschied. Die Firma könne nicht viel unterschlagen, denn: "Es gibt einen Bericht zu den Kontrollen, der die Bedingungen beschreibt", erläutert Geimer. Die Messungen würden sich vor allem auf verschiedene Vorgänge beim Entladen der Schiffe beziehen, und die Gasrückführungsanlage müsse in Betrieb sein. Den Temmelser Boden werden die Experten dabei nicht betreten. "Es wird beim Betrieb gemessen", erzählt Geimer. Und dann werde mathematisch ausgerechnet, wie viel Lärm in Temmels ankomme. Damit habe man letztlich die Dezibel-Zahlen, die allein durch das Tanklux-Unternehmen verursacht werden.Zurzeit arbeite das Ministerium auch an einem Lärmgutachten für den gesamten Merterter Hafen. Im August, spätestens aber im September, sei mit Ergebnissen zu rechnen. "Es ist schön, dass sich etwas bewegt", sagt Oliver Schenk. Der Temmelser Anwohner ist eine treibende Kraft bei den Bemühungen, ein ruhigeres Lebensumfeld in der Obermoselgemeinde zu schaffen. Allerdings hegt er Zweifel an dem möglichen Erfolg der Mess-Aktion: "Es ist nun die Frage, wie das technisch umgesetzt wird."Die Richtlinien für das Tanklux-Unternehmen sehen vor, dass tagsüber Werte von 55 Dezibel und nachts von 40 Dezibel nicht überschritten werden dürfen. Schenks eigene Messungen haben dagegen schon Werte von mehr als 75 Dezibel ergeben, sie entsprechen allerdings keiner Din-Vorschrift - im Gegensatz zu den vom Ministerium zu erwartenden Zahlen. "Diese Messung ist ein guter Weg, an verlässliche und nachvollziehbare Daten zu kommen", sagt Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde. Ortsbürgermeister Joachim Mimler befindet sich vonseiten der Gemeinde ebenfalls in Kontakt mit den luxemburgischen Behörden und denkt schon weiter. "Wir müssen den Lärm in einem größeren Zusammenhang sehen", sagt er. Es müsse das Ziel sein, den Geräuschpegel nicht nur von Tanklux aus, sondern auch vom Schrotthafen, vom Auto- und vom Flugverkehr zu reduzieren. Tanklux-Geschäftsführer David Bollaert möchte sich gegenüber dem TV noch immer nicht zu dem Thema äußern.

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