Mainz macht Geld fürs Museum mobil

Der Innenminister kam, schaute und wiederholte sein Versprechen: Das Land hilft bei der Errichtung des Feuerwehrmuseums und der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes finanziell mit. Neu sind diese Zuschuss-Signale zwar nicht. Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU) betont aber: "Es ist gut, dass der Minister gekommen ist. Wir wissen jetzt genau, welche Schritte wir zu gehen haben."

 Noch stehen sie in einer Halle im Gewerbegebiet: Innenminister Karl Peter Bruch (Zweiter von links) nimmt mit Stadtbürgermeisterin Ilona König, dem Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands Otto Fürst und VG-Bürgermeister Michael Hülpes (von links) Exponate in Augenschein, die bald im neuen Hermeskeiler Feuerwehrmuseum einen Platz finden sollen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Noch stehen sie in einer Halle im Gewerbegebiet: Innenminister Karl Peter Bruch (Zweiter von links) nimmt mit Stadtbürgermeisterin Ilona König, dem Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands Otto Fürst und VG-Bürgermeister Michael Hülpes (von links) Exponate in Augenschein, die bald im neuen Hermeskeiler Feuerwehrmuseum einen Platz finden sollen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Bei seinem Abstecher ins Gewerbegebiet "Grafenwald" konnte Innenminister Karl Peter Bruch zumindest ansatzweise erkennen, was künftig die Besucher in einem bislang in Rheinland-Pfalz einmaligen Museum erwarten soll. In einer nicht mehr genutzten Industriehalle sind derzeit provisorisch Uniformen, Geräte sowie kleine und größere Fahrzeuge aus mehr als 100 Jahren Brandschutzgeschichte deponiert, die künftig den Grundstock des geplanten Feuerwehrmuseums in Hermeskeil bilden sollen.

Erst ein Gespräch, dann die Stippvisite



Der designierte Museumsleiter Ernst Blasius und Otto Fürst, Landesvorsitzender des Feuerwehrverbands, führten den Gast aus Mainz zu einigen besonders sehenswerten Exponaten, mit denen anno dazumal Feuerwehrmänner Bränden zu Leibe gerückt sind. "Diese Vorarbeit ist eigentlich die Grundlage für das Museum und die Investition des Landes. Sie kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", lobte Bruch in erster Linie das ehrenamtliche Engagement Blasius'. Der Stippvisite im "Grafenwald" vorangegangen war ein Gespräch mit Vertretern der Kommunalpolitik im Rathaus. Dabei wurden dem SPD-Politiker die aktuellen, überarbeiteten Pläne für das Feuerwehrmuseum vorgestellt. Bekanntlich soll für dieses Projekt das baufällige "Alte Heimatmuseum" am "Neuen Markt" umgestaltet und durch einen Neubau erweitert werden. Insgesamt soll eine Ausstellungsfläche von 1300 Quadratmetern entstehen.

Als private Investition des Schillingers Wolfgang Schäfer kommt im Altbau ein Gastronomiebetrieb hinzu (der TV berichtete mehrfach). Der Kostenpunkt für die Einrichtung des Feuerwehrmuseum liegt nach gegenwärtiger Schätzung bei 1,8 Millionen Euro. Bruch betonte, dass die ihm vorgestellte Konzeption überzeugend sei und bekräftigte, dass das Land bei seinem Versprechen bleibe und das Vorhaben mit 65 Prozent bezuschussen wolle. "Unsere Bedingung lautet aber, dass es keine isolierte Maßnahme der Stadt ist, sondern neben dem Land auch VG und Kreis finanziell in dieses Projekt eingebunden sind. Es macht nämlich keinen Sinn, ein solches Museum, das über die Region hinaus ausstrahlt, einem einzigen Träger zuzuordnen", sagte der SPD-Politiker. Bei der Unterredung im Rathaus nahm der Innenminister auch die neue Entwurfsplanung für das zweite wichtige Projekt in Sachen Stadtentwicklung in Augenschein: Für mehr als 500 000 Euro soll der Bahnhofsvorplatz zu einem attraktiven Einstiegspunkt für den Ruwer-Hochwald-Radweg umfunktioniert werden. Die Mitte des Platzes ist als Parkfläche vorgesehen. Auch Bushaltebuchten sind geplant. Bruch sagte, "dass ein Landeszuschuss mit Sicherheit gewährleistet ist", ließ dessen Höhe aber offen. So müsse geklärt werden, ob die Förderung beim Innen- oder beim Wirtschaftsministerium "angedockt" wird.

Mit dem Besuch des Innenministers "sind wir für beide Projekte ein gutes Stück weitergekommen", lautete das Fazit von Stadtbürgermeisterin Ilona König. Bruch habe gezeigt, welche Schritte auf dem Förderweg nun nötig sind. Auch mit der 65-Prozent-Zusage für das Feuerwehrmuseum "müssen wir zufrieden sein", sagte die Stadtbürgermeisterin, die sich im Vorfeld noch einen Zuschlag um ein oder zwei Prozent erhofft hatte. Als wichtigstes Ergebnis nehme sie die Überzeugung mit, dass aus den Plänen bald Wirklichkeit wird "und wir mit der Umsetzung für beide Vorhaben 2009 beginnen können".

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