Manns geht "ohne viel Tamtam"

Zuerst der offizielle Amtswechsel im Rahmen einer gemeinsamen öffentlichen Stadt- und Verbandsgemeinderats-Sitzung, ein paar Tage später ein Umtrunk in der Feuerwache, und dann ist er schon bald weg: Bürgermeister Winfried Manns gestaltet seinen Abschied ohne großen Zauber.

 Harmonie pur: Diese Briefmarke schmückte das Kuvert auf dem Einladungsschreiben zum offiziellen Amtswechsel von Bürgermeister Winfried Manns (links) zu Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Anke Pipke

Harmonie pur: Diese Briefmarke schmückte das Kuvert auf dem Einladungsschreiben zum offiziellen Amtswechsel von Bürgermeister Winfried Manns (links) zu Karl-Heinz Frieden. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. Der Countdown läuft. Die Tage, die Bürgermeister Winfried Manns noch im Amt ist, kann er inzwischen fast an zwei Händen abzählen. Bis zum 1. Oktober ist er noch Chef der Stadt und Verbandsgemeinde (VG) und wechselt dann als Verbandsdirektor zum rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebund nach Mainz. Danach übernimmt der derzeitige VG-Beigeordnete Karl-Heinz Frieden die Posten in Konz (der TV berichtete mehrfach).

Grußworte, Umtrunk und lockere Plauderei



Der offizielle Amtswechsel wird bereits am Dienstag, 23. September, in einer gemeinsamen, öffentlichen Sitzung von Stadt- und Verbandsgemeinderat um 18 Uhr im Festsaal des Klosters Karthaus vollzogen. Zuhörer sind dazu willkommen. Statt Diskussionen um Bebauungspläne oder Abstimmungen über finanzielle Beteiligungen geht es an diesem Abend einzig und allein um die beiden Tagesordnungspunkte "Verabschiedung und Entlassung" von Manns und die "Ernennung, Einführung und Verpflichtung" von Frieden. Als Gastredner hat sich Landrat Günther Schartz angekündigt. Nach dem offiziellen Teil folgt noch ein Umtrunk für geladene Gäste.

In entspannter Atmosphäre möchte Bürgermeister Manns dann am Freitag, 26. September, ab 19 Uhr in der Konzer Feuerwache seinen Abschied mit den Konzer Bürgern feiern. "Da können wir bei einem Wein locker ins Gespräch kommen", sagt Manns, der bei seiner Feier bewusst auf ein aufwendiges Programm verzichtet. "Es soll kein großes Tamtam geben", sagt er. Für Musik sorge die "Unplugged Gang", und er halte eine kurze Rede. Und die restliche Zeit könnten sich die Gäste eben je nach Witterung drinnen oder draußen unterhalten.

Von großen Abschiedsgeschenken hält Manns indes wenig. Bestenfalls Geldgeschenke an die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung wünscht er sich. "Ich finde es gut, wie sich die Mitglieder in den Stadtgespräche-Gruppen engagiert haben", sagt Manns. Die Stiftung sei ein Projekt, das Konz nachhaltig weiter bringe. Nicht zuletzt deswegen finde auch die Feier in der Feuerwache zugunsten der Stiftung statt. Sein Credo: "Die Aktion muss unterstützt werden."

Diesem Wunsch Manns' kommen die Stadt und Verbandsgemeinde mit ihren Geschenken nach: Die VG stiftet 3500 Euro, die Stadt 1500 Euro.

"Und damit wir etwas in der Hand haben zum Überreichen, gibt es noch eine kleine Geste", sagt Stadt-Beigeordneter Manfred Wischnewski. Wie "die kleine Geste" aussieht, werde aber noch nicht verraten.

Glosse

Dicke Freunde

Ja, so sehen Männerfreundschaften aus. Arm in Arm, jeder mit einem Weinglas bestückt und dann "Prost, Kamerad!" Sowas Tiefes, sowas Inniges, das kann man auch ruhig mal auf einer Briefmarke verewigen. Wo sonst der Papst, Johann Sebastian Bach oder Max Planck zu sehen sind, machen sich diesmal zwei (Neu-)Konzer breit. Es soll ruhig jeder sehen, der zum offiziellen Amtswechsel eingeladen wird, dass die beiden ganz eng sind. Umso schwerer dürfte ihnen - "den Betroffenen", wie es im Anschreiben heißt - wohl auch der Abschied voneinander fallen. Sicher wird jeder von ihnen eine Internet-Webcam im eigenen Büro installieren lassen, sich quasi gegenseitig videoüberwachen, um sich in der Nähe des anderen zu fühlen. Anschließend werden die Familienbilder auf dem Schreibtisch zur Seite gerückt und das gemeinsame Briefmarken-Foto entsprechend in Szene gesetzt. Und dann, wenn es ganz schlimm ist, wird Manns vermutlich öfter mal auf dem Heimweg nach Konz ein Steinchen an Friedens Fenster werfen, um zu erfahren, ob er noch fleißig arbeitet. Alles, was den beiden also bleibt, ist die Gewissheit: Niemals geht Manns so ganz.

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