Mehr Bauplätze – Gewerbegebiet ade

NITTEL. Der Gemeinderat ist sich einig: Nittel soll weiter wachsen. Das Baugebiet "Auf dem Wiesengraben" wird um weitere fünf Hektar vergrößert.

Noch ist Karl-Heinz Frieden als Ortsbürgermeister der Gemeinde Nittel im Amt. Seine Wahl zum Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Konz (der TV berichtete) beeinträchtigte die Gemeinderatssitzung am Donnerstag im Hotel Moselblick in Rehlingen nicht im Geringsten. Dafür war die Tages-ordnung mit dem Schwerpunkt Erweiterung des Baugebietes südlich der Straße "Auf dem Wiesengraben" umso spannender.Aus acht mach' 13

"Aus acht mach' 13" könnte die Vorgabe an das Planungsbüros "Planung & Konzepte" aus Trier lauten. Die bisherige Planung für das Neubaugebiet am südlichen Ortsrand von Nittel sah rund 80 Parzellen auf etwas mehr als acht Hektar vor, dazu ein Gewerbegebiet an der Bundesstraße 419. Problematisch an dieser Planung war, dass die Grundstücke aufgrund der Topographie des Geländes in ungünstige Größen und Formate aufgeteilt werden sollten. "Das rechnet sich für Investoren nicht", erläuterte Raumplanerin Annette Weber von "Planung & Konzepte". Die jetzt präsentierte und vom Gemeinderat beschlossene "große Lösung" sieht eine Vergrößerung des Baugebiets auf gut 13 Hektar vor, das sind rund 100 Bauplätze. Planerin Weber: "Damit ist genug Platz vorhanden, um den notwendigen Abstand zur Kläranlage unproblematisch einzuhalten." Weitere Vorteile: Neben einer verbesserten Verkehrsführung für die Buslinie Nittel-Grevenmacher-Luxemburg entsteht Platz für 70 Mitfahrer-Parkplätze, und für das Oberflächenwasser kann eine Sickerfläche an der B 419 ausgewiesen werden. Mit dem Beschluss des Gemeinderats wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass Nittel als "bevorzugtes Wohngebiet" ausgewiesen ist. Auf das ursprünglich geplante Gewerbegebiet wird daher verzichtet. Die Kreisverwaltung ist mit der neuen Planung ebenfalls einverstanden. Jetzt muss als Nächstes die Verbandsgemeindeverwaltung in Konz den veränderten Flächennutzungsplan genehmigen. Weiterer Schwerpunkt der Ratssitzung war die Einleitung eines Bodenordnungsverfahrens für die Weinberge zwischen Nittel und Rehlingen. Die Planung sieht vor, den Weinbau auf die Flächen unterhalb des Wirtschafts- und Wanderweges Nittel-Rehlingen zu konzentrieren - betroffen ist ein Gebiet von mehr als 100 Hektar. Die Winzer könnten durch Flächentausch größere, zusammenhängende Parzellen erhalten, die sich besser bewirtschaften lassen. "In Steillagen werden für Wasserbaumaßnahmen und den Ausbau der Wirt-schaftswege bis zu 90 Prozent der Kosten bezuschusst", erläuterte Reinhard Lichtenthal vom "Dienstleistungszentrum ländlicher Raum" (DLR). "In "normalen" Lagen liegt die Obergrenze für die Förderung bei 75 Prozent".Investitionen in die Verkehrssicherheit

Der Gemeinderat stimmte zu, dass im Winter eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Winzer abgehalten wird. Sollte es dort zu einvernehmlichen Lösungen kommen, könnte schon im kommenden Jahr mit der Arbeit begonnen werden. "Das DLR kann nur tätig werden, wenn die Winzer auch einverstanden sind", erklärte Lichtenthal. Sein Eindruck aus Vorgesprächen zeige aber große Kooperationsbereitschaft. "Am Ende profitieren alle", glaubt der DLR-Vertreter. Für die Verkehrssicherheit in Nittel sind die Einrichtung einer Linksabbiegerspur an der L 135 in das Neubaugebiet "Oberberg" und die Reparatur einer Holzbrücke am offenen Bachlauf in der Weinstraße wichtig. Der Gemeinderat genehmigte die notwendige Investition (16 000 Euro für die Brücke) und erteilte die Freigabe für die Ausschrei-bung der Baumaßnahme "Linksabbiegerspur", die auch die Umwandlung der Straße "Im Kalköff" in eine Sackgasse beinhaltet. Ebenfalls genehmigt wurden die Renovierung der alten Schule in Rehlingen mit einem Volumen von 30 000 Euro sowie der Ausbau der Bachstraße.

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