Mehr Fahrzeuge, weniger Ruhe

KONZ. Was die Bürger im Konzer Stadtteil Könen bereits lange vermutet haben, belegt nun auch eine Verkehrszählung: Der Verkehr ist deutlich angestiegen.

Für jeden, der durch Konz-Könen fährt, wird schnell deutlich, was die Einwohner beschäftigt. Auf zahlreichen Plakaten entlang der B 51 fordern sie eins: Es muss endlich eine Ortsumgehung her. Unermüdlich kämpfen die Einwohner - beispielsweise in der Bürgerinitiative Ortsumgehung B 51/Konz-Könen - für eine Befreiung von dem belastenden Verkehr.Feststellungsverfahren noch nicht eingeleitet

"Das Projekt B 51 - Ortsumgehung Konz-Könen ist im gültigen Bedarfsplan des Bundes in der höchsten Kategorie ,vordringlicher Bedarf' eingestuft. Es wird also mit voller Energie an der planerischen Umsetzung gearbeitet", erklärt Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität Trier (ehemals LSV Trier) auf TV-Anfrage. Das Planfeststellungsverfahren wurde noch nicht eingeleitet, das soll voraussichtlich noch in diesem Frühjahr geschehen. Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2005, die nun vorliegt, belegt, dass die Verkehrsbelastung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Wurden bei einer Zählung im Jahr 2000 südlich von Könen 5455 Fahrzeuge und nördlich von Könen 9528 Fahrzeuge gezählt, so haben sich die Werte bis 2005 deutlich erhöht. Südlich von Könen wurden 6018 und Richtung Konz 12 212 Fahrzeuge ermittelt. Wenn man die Ergebnisse vorheriger Zählungen miteinbeziehe, "liegt die Verkehrszunahme im Rahmen der allgemeinen Verkehrszunahme auf Bundesstraßen", ordnet Bartnick die Werte ein. "Wir hatten immer schon das Gefühl, dass der Verkehr sukzessive zunimmt", sagt Erwin Carl, Schriftführer der Bürgerinitiative Konz-Könen. Seit Einführung der Maut habe besonders der LKW-Verkehr zugenommen, schildert er seine Beobachtungen. Das sei eine logische Entwicklung. Der Ort sei gewachsen, es gebe eine brummende Wirtschaft und dadurch auch mehr Verkehr. Umso mehr hoffen die Könener darauf, dass das Planfeststellungsverfahren auch tatsächlich bald eingeleitet wird.Fledermäuse erfordern weitere Untersuchungen

"Seitens des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz wird mit Nachdruck an der Erstellung der Planfeststellungsunterlagen für die Ortsumgehung Konz-Könen gearbeitet", teilte Verkehrsminister Hendrik Hering kürzlich auf eine kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Bernhard Henter (CDU) mit. Der Minister verweist in seinem Schreiben auf die Rechtsprechung im Umweltrecht. Die dort lebenden Fledermausarten hätten "weitere Untersuchungen und Änderungen in der Planung erforderlich" gemacht. Dennoch zeigt er sich optimistisch: "Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens ist für Frühjahr 2007 vorgesehen." Erwin Carl zeigt Verständnis für die Einwände des Ministers und hofft, dass es bei diesem Termin bleibt. "Wenn alle an einem Strang ziehen, sind wir guter Hoffnung." Bernhard Henter erklärt: "Mir ist in erster Linie daran gelegen, dass die Zusagen eingehalten werden." Und dann kann ein neues Kapitel in einer nahezu unendlichen Geschichte aufgeschlagen werden.

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