Mehrheit für Frieden

KONZ. Ein Kandidat, ein Wahlgang: Bei der Wahl zum hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Konz am Donnerstagabend blieben Überraschungen aus. Der CDU-Mann Karl-Heinz Frieden aus Nittel übernimmt das Amt.

Stille erfüllt den Festsaal im Kloster Karthaus. Dann erschallt die Stimme des Bürgermeisters Winfried Manns wieder im Raum: "Ja", liest er vor. Es ist das entscheidende "Ja". Damit vereinigt der Nitteler Ortsbürgermeister Karl-Heinz Frieden im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit der Stimmen bei der Wahl des hauptamtlichen Beigeordneten in der Verbandsgemeinde (VG) Konz auf sich. Ein erfreutes und entspanntes Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Klatschen und Klopfen erfüllen den Raum, besonders die Parteifreunde des CDU-Mannes applaudieren. Dann folgen einige Formalitäten: Manns trägt alle weiteren Wahlentscheidungen vor. Von den 39 anwesenden Ratsmitgliedern haben 27 für Frieden gestimmt, zwölf haben sich gegen ihn als Ersten hauptamtlichen Beigeordneten der VG entschieden. Auf die Frage Manns', ob er denn die Wahl annehme, steht Frieden auf. Er rückt sein Sakko feierlich zurecht und sagt: "Ja, ich nehme die Wahl an". 26 Bewerbungen für das Amt

Rückblende: Der Nitteler Ortsbürgermeister war als einziger von 26 Bewerbern tatsächlich auch als Kandidat zur Wahl um die Nachfolge von Bernhard Henter angetreten. Dieser vertritt mittlerweile im rheinland-pfälzischen Landtag die Belange der Region. Wie der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedhelm Schücker zuvor bei der Nominierung Friedens erklärte, hatten sich "viele qualifizierte Bewerber" für dieses Amt an der Seite von Winfried Manns interessiert. In der CDU-Fraktion habe man sich letztendlich mit "deutlicher Mehrheit" für den "hervorragend geeigneten" Bewerber Frieden entschieden, der Leiter des Weinbauamts in Wittlich, Ortsbürgermeister von Nittel sowie Kreistags- und VG-Rats-Mitglied ist. Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Lothar Rommelfanger, erklärte, die SPD habe keinen Kandidaten aufgestellt, weil es kaum Aussicht auf ausreichende Unterstützung durch andere Fraktionen gegeben habe. Er forderte "politisch neutrales Agieren" des Kandidaten. Die SPD hoffe, dass er "nicht nur jemand ist, der das Alltagsgeschäft erledigt, sondern auch Ideen und Konzepte einbringt". Auch Sabina Quijano-Burchardt, Bündnis 90/Die Grünen, gab dem Kandidaten bereits vor der Wahl einige Wünsche mit auf den Weg. Sie hoffe, dass er die Argumente und Belange ihrer Fraktion berücksichtige. Grundsätzlich bedauerte sie, dass die Ratsmitglieder durch das Antreten nur eines Kandidatens zwar "abstimmen, aber keine Wahl haben". Maria Schmitz von der FWG gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass ihre Fraktion nach einigen Jahren sagen könne, dass der Kandidat ihre Wünsche berücksichtige. Zuletzt gab Franz Görtz, FDP, dem Kandidaten Frieden seine Wünsche mit auf den Weg und scherzte: "Es ist hier nicht wie bei der Papstwahl. Es gibt kein Konklave, und es wird auch kein weißer Rauch aufsteigen." Nachdem einer nach dem anderen seine Stimme abgegeben hatte und das Ergebnis ausgezählt war, dankte Frieden den Ratsleuten. Er bot sich als Ansprechpartner für alle Belange an. Mit Hinblick auf die Anmerkung von Maria Schmitz erklärte er: "Ich hoffe, dass es nicht Jahre dauert, bis man das feststellt." Der neue Beigeordnete der Verbandsgemeinde verbucht das Ergebnis dieser Wahl als einen Erfolg. 19 CDU-Stimmen plus zwei Stimmen aus der FDP-Fraktion "wären die eigene Mehrheit gewesen", sagt er. Frieden zeigt sich erfreut über die sechs Stimmen, die er zusätzlich von Mandatsträgern der anderen Parteien erhalten hat. Mit den Ratsmitgliedern sowie später mit seiner Familie feierte der designierte Beigeordnete die Wahl bei Wein "und einer guten Flasche Sekt".

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