Mit Pauken und Trompeten zum Jahrestag

OBERBILLIG. 100 Jahre alt wird man nicht alle Tage. Daher feiert der Musikverein (MV) "Fanfare" Oberbillig sein Gold-Jubiläum mit einem großen Fest vom 25. bis 28. August auf dem Festplatz "Moselallee". Die Vereinsgeschichte in Wort und Bild wird beim Fest-Auftakt am Freitag im Haus der Fischerei präsentiert.

"100 Jahre Musikverein Fanfare Oberbillig" ist das Ereignis dieses Jahres für den Verein - und auch für den Ort. Um dem Jubiläum gerecht zu werden, hat sich der Verein so manches vorgenommen. Den Auftakt bildete das Jubiläumskonzert am 1. April. Dazu war der MV nach Wasserliesch ausgewichen - mangels geeigneter eigener Räumlichkeiten. Einen Abbruch tat dies der Sache nicht, denn die Resonanz auf Seiten des Publikums war riesig. Gleiches erhofft sich der Verein für die Hauptveranstaltung vom 25. bis 28. August. Diesmal wird in Oberbillig gefeiert, genauer auf dem Festplatz "Moselallee". Dort erwartet die Besucher ein buntes und abwechslungsreiches Programm, bei dem verständlicherweise die Musik im Vordergrund steht. Doch zunächst geht es am Freitagabend, 25. August, im Haus der Fischerei los mit einem Festakt, in deren Verlauf die Vereinschronik präsentiert wird. Willi Thein hat die Chronik in Heftform festgehalten. Darin sind zahlreiche Höhepunkte in der Geschichte des MV wiederzufinden. Man macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es schwierige und turbulente Jahre in der Historie des Musikvereins gab, die aber gemeistert wurden. 1954 war ein herausragendes Jahr, als "eine Erfolg versprechende Wende" eintrat. Viele Erinnerungen: Autogramm von Erhard

Von dem Nachwuchs von damals haben vier Musiker dem Verein bis heute die Treue gehalten, nämlich Herbert Thein, Manfred Burg, Peter Brück und Willi Thein. Musikalische Schwergewichte als Dirigenten begleiteten die Musiker fortan (ab 1984 mit Mädchen). "Wohl seiner Zeit voraus war der Verein, als bereits Ende der 60er-Jahre ein Jugendorchester gegründet wurde", sagt Edgar Birringer, einst Erster Vorsitzender, und nennt in diesem Zusammenhang den damaligen Dirigenten Peter Berschens. In dessen Zeit "setzte der Verein zu einem erstaunlichen Höhenflug an", hat der Chronist festgehalten. Noch heute existieren Notenblätter mit dem Autogramm von Bundeskanzler Ludwig Erhard (1963 bis 1966). Ihn durfte das Jugendorchester auf einer Mosel-Tour begleiten. Musikalische Höchstleistungen werden ebenso mit dem Dirigenten Horst Zell in Verbindung gebracht. Eine Sternstunde: Glückliche Gesichter gab es, als "ein Musikverein aus so einem kleinen Ort" am 1. April 1973 beim Wertungsspielen in Reinsfeld das Prädikat "1. Rang mit Auszeichnung" erreichte. Dass daraufhin eine Langspielplatte produziert wurde, war fast schon eine Selbstverständlichkeit. Heute dirigiert Arno Hoffman das aus knapp 40 Mitgliedern bestehende Orchester, dem am 17. Juni die Pro-Musica-Plakette überreicht wurde als "Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit um die Förderung des kulturellen Lebens". Unterzeichnet wurde die Urkunde von Bundespräsident Horst Köhler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort