Neue Energie für Könen

KONZ-KÖNEN. Umweltfreundlich heizen mit Biogas, Holz oder Erdwärme – das sind die Vorschläge einer Studie zur Energieversorgung im Neubaugebiet Pferdsgarten. Die Kombination aus Blockheizkraftwerk und Nahwärmenetz könnte zum Pilotprojekt werden.

 Hinter der Könener Kirche in Richtung Staustufe liegt das Baugebiet "Im Pferdsgarten". Bernhard Becker (links) und Jürgen Klaus haben das Energiekonzept dazu entwickelt. Foto: privat

Hinter der Könener Kirche in Richtung Staustufe liegt das Baugebiet "Im Pferdsgarten". Bernhard Becker (links) und Jürgen Klaus haben das Energiekonzept dazu entwickelt. Foto: privat

Auf der öffentlichen Sitzung des Könener Ortsbeirates haben die Ingenieure Bernhard Becker und Jürgen Klaus ihr im Auftrag der Stadt Konz erarbeitetes Konzept für die Versorgung des Könener Neubaugebietes mit Strom und Wärme vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei ein Nahwärmenetz, an das alle Grundstücke angeschlossen werden sollen. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung werden in einem Blockheizkraftwerk gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Die Wärme kann an Ort und Stelle in die Heizanlagen der Häuser eingespeist werden. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage ist dadurch hoch.Blockheizkraftwerk und Voltaikanlage

Verschiedene Energieträger kommen für den Betrieb des Blockheizkraftwerkes in Frage. "Der höchste Umweltgewinn ergibt sich bei der Verwendung von Biomasse, zum Beispiel Holz", sagte der Konzer Energieexperte Bernhard Becker, Vorsitzender des Gebäudeenergieberater-Vereins Eifel-Mosel-Hunsrück. "Strom entsteht praktisch als Abfallprodukt, vermutlich mehr als verbraucht wird." Überschüsse lassen sich dann Gewinn bringend ins Netz einspeisen. Dies gilt auch für Strom, der über Solaranlagen auf den Gebäuden erzeugt wird. Durch das Nahwärmenetz werden Heizkessel in den einzelnen Häusern überflüssig, so dass Kellerräume anderweitig genutzt werden können. Dadurch wird auch möglich, dass Häuser ohne Keller errichtet werden - eine gut Alternative angesichts des hohen Grundwasserspiegels vor Ort. Da die Reduzierung von Schadstoffen erst bei Anlagen mit größerer Leistung - also nicht nur für einzelne Gebäude - wirksam wird, ist es wichtig, möglichst alle Grundstücke über das Kraftwerk zu versorgen. Baubeginn nicht vor 2009

Die Stadt Konz plant daher den Erwerb des kompletten Baugebietes von den derzeitigen Besitzern. Außerdem soll der Anschluss weiterer Gebäude wie Grundschule, Turnhalle und Kindergarten geprüft werden. "In den nächsten Tagen werden wir die Eigentümer anschreiben und mit ihnen über den Verkauf sprechen", beschrieb Alexander Queins vom Bauamt das weitere Vorgehen. Neben den Besitzverhältnissen sind noch weitere Probleme zu lösen. Dies betrifft insbesondere den Schutz von Tieren wie Fledermäusen und Vögeln. Für den am Saarufer heimischen Wendehals etwa müssen sieben Hektar Ausgleichsflächen geschaffen werden. Hierzu wird ein Gesamtkonzept entwickelt, in das auch Projekte wie die Ortsumgehung der B 51 integriert werden. "Mit einem Baubeginn ist daher nicht vor 2009 zu rechnen", erklärte Ortsvorsteher Peter Wincheringer. Weiterhin soll geprüft werden, ob es möglich ist, Fördergelder für eine Dauer von 15 bis 20 Jahren zu beantragen und den Pferdsgarten als Pilotprojekt umzusetzen. Auch eine Kooperation mit der Firma Volvo, die zur Erfüllung von Klimaschutzauflagen verpflichtet ist, wird angestrebt.

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