Nittel verwandelt sich in eine Baustelle

Bagger werden bald zunehmend durch die Gemeinde Nittel rollen. Denn in diesem Jahr stehen gleich mehrere Straßenprojekte an - ein Grund dafür, dass nicht der Ortskern, dafür aber Rehlingen an dem Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilnehmen soll.

 Nittel aus der Luft: Noch herrscht weitestgehend Ruhe in den Straßen der rund 2200-Einwohner-starken Gemeinde. Bald rollen Bagger durch mehrere Gassen des Orts. TV-Foto: Gerhard Steinle

Nittel aus der Luft: Noch herrscht weitestgehend Ruhe in den Straßen der rund 2200-Einwohner-starken Gemeinde. Bald rollen Bagger durch mehrere Gassen des Orts. TV-Foto: Gerhard Steinle

Nittel. Nein, überraschen dürfte es wohl kaum, dass auch der Nitteler Haushalt 2008 - wie in fast jeder Gemeinde der Region - ein Defizit ausweist. In der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend hat Ortsbürgermeister Hans-Josef Wietor die aktuellen Zahlen präsentiert. Demnach schließt der Verwaltungshaushalt mit rund 1,6 Millionen Euro auf der Einnahmen-, allerdings rund 2,3 Millionen Euro auf der Ausgabenseite. Das ergibt einen Fehlbedarf von rund 700 000 Euro, etwa 30 000 Euro weniger als im Vorjahr. Der Vermögenshaushalt sieht indes Einnahmen und Ausgaben in Höhe von zirka 3,7 Millionen vor. Vor allem der Grunderwerb zur Erschließung des Neubaugebiets "Wiesengraben" schlägt mit 2,5 Millionen Euro zu Buche. "Das ist Geld, das wir zwar jetzt ausgeben, aber später wieder in die Gemeindekasse zurückfließt", erläutert Wietor. Weitere "dicke Brocken" sind die Erschließung der "Bachstraße" (180 000 Euro) und des Mühlenwegs (80 000), der Ausbau der Wiesenstraße (627 000 Euro) sowie der Straße "Haselgarten" (200 000 Euro). Und dennoch sollen kleinere Projekte wie die Ausweisung einer Nordic-Walking-Strecke (2500 Euro) oder die Sanierung von Wirtschaftswegen (30 000 Euro) nicht unter den Tisch fallen.Die Bauprojekte sind auch ein Grund, weshalb sich die Ratsmehrheit darauf geeinigt hat, nicht den Ortskern sondern den Ortsteil Rehlingen am Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilnehmen zu lassen. Denn Bagger und Baustellen gehörten sicher nicht in das angestrebte Ortsbild. Um diese Projekte umsetzen zu können, nimmt die Gemeinde einen Kredit-Gesamtbetrag von rund 3,3 Millionen Euro in Kauf. Der Schuldenstand der Gemeinde beläuft sich indes auf gut eine Million Euro, das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 492 Euro, zwei Euro weniger als im Vorjahr.Ein Plus von rund 8700 Euro weist der Forstwirtschaftsplan 2008 aus. Allein rund 73 800 Euro der insgesamt circa 82 200 Euro Einnahmen stammen aus dem Holzverkauf, während bei den ungefähr 73 500 Euro Ausgaben neben dem Holz auch die Wegeunterhaltung und die Betriebskostenbeiträge eine wichtige Rolle spielen. Eine Begehung durch den Nitteler Wald hat Förster Peter Strupp für den Herbst angekündigt.

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