Oberemmeler feiern mit ihrer Winzerkapelle
Konz-Oberemmel · Gemütlich und trotzdem mit hochkarätigem Programm: Das Oberemmeler Weinfestival lockt am kommenden Wochenende wieder Tausende Besucher in den Stadtteil am Rande des Konzer Tälchens. Ausrichter ist diesmal ein wichtiger Dorfverein.
Konz-Oberemmel. "Man feiert gerne und gut in Oberemmel." Mit diesem Satz bringt Markus Jonas, Vorsitzender der Winzerkapelle Oberemmel, auf den Punkt, warum bis zu 7000 Menschen jährlich in den 1600-Seelen-Ort zum Weinfestival kommen. Eine Besonderheit bei der 48. Ausgabe des Fests ist, dass die Oberemmeler Winzerkapelle 2016 ihren 105. Geburtstag feiert. Deshalb haben die Musiker auch die Hoheit bei der diesjährigen Organisation des Fests von Freitag bis Montag, 12. bis 15. August (siehe Extra zum Programm).
Dass auch viele Nicht-Oberemmeler in dem dörflichen Konzer Stadtteil mitfeiern wollen, begründet Jonas wie aus der Pistole geschossen: "Das ist ein heimeliges wunderschönes Fest auf einem Festplatz mitten im Dorf." Zudem gebe es leckere Weine und eine tolle Atmosphäre.
Die Winzerkapelle, die 1911 gegründet wurde, hat daran einen großen Anteil. Denn sie repräsentiert den Konzer Stadtteil mehr als jeder andere Verein.
Die Kapelle ist auf etlichen Veranstaltungen in Konz, Trier und Umgebung dabei (siehe Hintergrund).
Als Ausrichter des Weinfestivals habe die Kapelle extra einen Festausschuss aus dem erweiterten Vorstandskreis einberufen, sagt Jonas. Die Planung sei mit den anderen Dorfvereinen und den elf beteiligten Festwinzern abgestimmt. Da zögen alle an einem Strang: "Wir machen das demokratisch in dem Gremium und wollen mit dem Programm alle Generationen ansprechen."
Jonas geht davon aus, dass am Sonntag und am Montag am meisten in Oberemmel los ist. Der Oberemmeler Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch will sich nicht auf einen einzigen Höhepunkt festlegen: "Das wird Halligalli an vier Tagen", sagt er im Gespräch mit dem TV.
Weinkultur erkunden
Wer es etwas ruhiger mag, der kann die Weinkulturlandschaft bei kurzen Führungen mit den Kultur- und Weinbotschaftern Claudia Kausch und Stefan Britz kennenleren. Sonntags und montags geht es jeweils um 14 Uhr auf dem Festplatz raus.
Aus dem Programm lassen sich aber auch einige Höhepunkte herauslesen: Nach der traditionellen Eröffnung mit den Weinmajestäten und der Winzerkapelle am Freitag, stechen vor allem die Festweinprobe, das Höhenfeuerwerk am Agritiusberg und die Band Roxxbusters heraus. Deren Auftritt ist am Montagabend. Deshalb heißt es wohl auch nicht umsonst auf dem Flyer zum Weinfestival: "Urlaubsantrag für morgen eingereicht!?"Extra
Freitag, 12. August: 19 Uhr: Eröffnung der Stände, 21 Uhr: Live-Covermusik mit Never Ending ( <%LINK auto="true" href="http://www.never-ending.de" text="www.never-ending.de" class="more"%> ) Samstag, 13. August: 20 Uhr: Einzug der Ehrengäste und Weinmajestäten, Winzerkapelle Oberemmel und Four Like You Sonntag, 14. August: 11.30 Uhr: Frühschoppenkonzert Musikverein Kastel 12 Uhr: Festival-Tafel mit heimischer Wildsau vom Spieß Nachmittags: Musikverein Moselland Nittel und die Winzerkapelle Wiltingen 14 Uhr: Schnupper-Weinerlebnisführung 19.30 Uhr: Qualitätsweinprobe mit Moselweinkönigin Lena Endesfelder und Erwin Engel, Vertriebsleiter der Bischöflichen Weingüter, Musik von der Prätzbähnt 23 Uhr: Höhenfeuerwerk Agritiusberg in Flammen Montag, 15. August: 14 Uhr: Schnupper-Weinerlebnisführung 17.30 Uhr Geburtstagsständchen der Winzerkapelle Ober emmel 21 Uhr: RoxxbustersExtra
Zurzeit sind in der Winzerkapelle Oberemmel 36 Musiker zwischen 15 und 65 Jahren aktiv. "Unsere Vereinsältesten haben mehr als 50 Jahre aktive Zeit auf dem Buckel", sagt der Vereinsvorsitzende Markus Jonas. Die Mischung im Orchester sei gesund. Voraussetzung sei dafür die Jugendarbeit: Insgesamt sind laut Jonas mehr als 20 Nachwuchsmusiker in Ausbildung. Teilweise spielen sie schon im Jugendorchester mit. Der Vereinsvorsitzende ist froh, dass sich die "Alten" sich auf Rock, Pop und Musical einlassen, während die "Jungen" auch Marsch, Polka und Walzer spielten. Ein Schlüssel zum Erfolg liege auch beim Dirigenten: "Mit Burghart Müller, dem Solotrompeter des Philharmonischen Orchesters Trier, haben wir einen absoluten Vollprofi am Pult stehen, der es immer wieder schafft, aus einem wilden Haufen von Amateurmusikern das Bestmögliche rauszukitzeln", sagt Jonas. Dass die Kapelle Spaß habe, zeige sich auch bei den Freizeitaktionen, an denen laut Jonas viele Musiker teilnehmen. So werde der Zusammenhalt und die Kameradschaft unter den Musikern gestärkt. cmk
