Optimismus in Oberbillig

Das "Haus der Fischerei" hat seit einigen Monaten neue Pächter - die Familie Cao. Nadine Cao, die aus Niedermennig stammt, verfolgt mit ihrem Mann Khanh-Tuan ein Erfolg versprechendes Konzept: Neben der Verankerung im Dorfleben soll während der Sommermonate der nötige Umsatz mit Radfahrern und Touristen erzielt werden.

 Bei schönem Wetter sitzt man herrlich draußen. Das Konzept der neuen Pächter im „Haus der Fischerei“ scheint aufzugehen. TV-Foto: Jürgen Boie

Bei schönem Wetter sitzt man herrlich draußen. Das Konzept der neuen Pächter im „Haus der Fischerei“ scheint aufzugehen. TV-Foto: Jürgen Boie

Oberbillig. (jbo) Im Februar 2008 scherzte man noch im Oberbilliger Karneval: "Dat ran u roos am Fescherhoos, hält nur e Bellija Fuesboak oos". Damit spielten die Karnevalisten auf den häufigen Pächterwechsel im Schmuckstück des Ortes an. Als das Motto für die Session festgelegt wurde, ahnte wahrscheinlich keiner der Oberbilliger Narren, dass sie bei ihrer Kappensitzung schon zu Gast beim neuen Pächter sein werden.Khanh-Tuan und Nadine Cao - er aus Paris, sie aus Niedermennig - sind seit November 2007 die neuen Pächter im "Haus der Fischerei". "Den Schlüssel erhielten wir am 1.11., am 1. Dezember haben wir eröffnet", erzählt Nadine Cao. Damit konnte man sogar noch etwas vom Weihnachtsgeschäft profitieren.Familie ist jetzt auch für Gästezimmer verantwortlich

"Wir bieten französische und regionale Speisen an", erläutern die Caos ihre kulinarische Ausrichtung. Neu ist, dass die Familie Cao jetzt auch für die Gästezimmer verantwortlich ist. Damit kann für Touristen alles aus einer Hand angeboten werden. "Für die zahlreichen Radfahrer schaffen wir eventuell noch einen Kompressor zum Aufpumpen platter Reifen an", sagt Khanh-Tuan Cao. Aber so weit ist es noch nicht. "Im Moment bereiten wir uns auf die Sommersaison vor und haben demnächst auch an Wochentagen die Terrasse an der Mosel geöffnet", stellt Nadine Cao die unmittelbaren Planungen vor. In der Gemeinde Oberbillig ist man sehr froh über den neuen Aufschwung, den das "Haus der Fischerei" zu nehmen scheint. "Wir hatten zuvor schon einige Ausschreibungen organisiert", berichtet Ortsbürgermeister Andreas Beiling. Der Gemeinde hingen die Betriebskosten wie ein Mühlstein am Hals. Trotzdem entschied sie sich nach den schlechten Erfahrungen in den letzten Jahren nicht für den "erstbesten" Bewerber. "Erst Familie Cao hat uns mit ihrem Konzept überzeugt", sagt Beiling. Geholfen hat bei dieser Entscheidung, dass Nadine Cao aus der Region stammt. "Wir haben gesehen, dass die ganze Familie hinter dem Projekt steht", nennt der Oberbilliger Ortsbürgermeister einen Grund, warum man sich für die Caos entschied. Vater Johann Görgen bestätigt: "Die Familie hilft bei der Renovierung, in der Küche und im Service."Da das "HdF", wie die Oberbilliger das Gebäude am Moselufer kurz nennen, auch als Bürgerhaus genutzt wird, musste die Ortsgemeinde mit den Caos auch über die Nutzung des Festsaals durch die Vereine verhandeln. "Wir haben uns da ganz unkompliziert geeinigt", erzählt Andreas Beiling. Von den Vereinen zum Jahresbeginn angemeldete Veranstaltungen werden berücksichtigt, die Pächter übernehmen die Bewirtung. "Alles Weitere wird individuell vereinbart."Optimismus also im Gemeinderat und bei den Pächtern. Nadine Cao und ihr Mann, der nicht nur gelernter Koch sondern auch Patissier ist, sind sich sicher, dass sie mit dem "Haus der Fischerei" das Objekt gefunden haben, mit dem sie glücklich werden. Und der Ortsbürgermeister freut sich: "Die Oberbilliger haben die neuen Pächter von Anfang an angenommen."

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