Probleme mit der "Tälchen-Autobahn"

Gemeinsam sollen Bürger und Verwaltung das Konzer Tälchen lebenswerter machen. In einer Bürgerversammlung wurden eine Bestandsaufnahme vorgestellt und Verbesserungsmöglichkeiten präsentiert. Dabei stellt die L 138 ein großes Problem dar.

Konz-Krettnach. "Wir wollen etwas auf die Beine stellen. Dafür brauche ich euch", sagte Tälchen-Ortsvorsteher Dieter Klever gleich zu Beginn der Bürgerversammlung. Allerdings hatten nur 30 Einwohner die glegenheit wahrgenommen. Gemeinsam mit allen Bürgern wollen Ortsvorsteher und Ortsbeirat das Tälchen als Wohn-, Arbeits- und Fremdenverkehrsstandort attraktiver machen und den 1992 begonnenen Dorferneuerungsprozess fortsetzen. Stadtplaner Achim von Nathusius trug die teilweise ernüchternden Ergebnisse seiner Bestandsaufnahme vor, die er nach zahlreichen Ortsbegehungen und Gesprächen erstellt hatte. So fügten sich die Neubaugebiete größtenteils nicht an die historische Bebauung der Ortskerne an. In Obermennig sei gar kein Ortskern erkennbar, teilweise herrsche ein Sammelsurium aus An-, Um- und Neubauten, die eine gelungene Dorfentwicklung erschwerten. Zwar seien die Kapellen in Niedermennig und Obermennig regelrechte Schmuckstücke. Allerdings müsse ihr Umfeld dringend aufgewertet werden. Bereits im kommenden Jahr will die Gemeinde den Bereich um die Obermenniger Kapelle umgestalten. Sehr problematisch sei die L 138. "Diese Straße vermittelt eher den Eindruck einer Autobahn als den einer Dorfstraße und mindert die Lebensqualität erheblich", sagte von Nathusius und plädierte für einen Umbau. Dies sei jedoch nur langfristig möglich. Einfache Maßnahmen sind kurzfristig zu realisieren

Kurzfristig seien hingegen einfache Maßnahmen auf privatem und öffentlichem Gelände zu realisieren. So riet der Architekt dazu, großflächige Geländeversiegelungen aufzulockern. "Es gibt zu viele zugepflasterte Flächen vor den Häusern." Mit ein paar Sträuchern oder Bäumen könne man diese tristen Plätze auflockern und wieder lebendig machen. Positiv bewertete der Stadtplaner die teilweise historische und ortsbildprägende Bausubstanz. Sie gelte es ebenso wie die mächtigen Bäume mit ihren großen Kronen zu erhalten. An ausgewählten Beispielen demonstrierte der Stadtplaner seine Vorstellungen. Anhand von Skizzen zeigte er, wie mit Bäumen, Sitzbänken und Straßenmarkierungen der derzeit wenig einladende Ortseingang von Krettnach im Bereich der Krettnacher Straße und die L 138 im Bereich der Niedermenniger Straße "Im Sonnenschein" attraktiver gemacht werden könne. Im Zusammenwirken privater Grundstücksbesitzer und der Gemeinde könne die Attraktivität der Dörfer und damit die Wohn- und Aufenthaltsqualität wesentlich gesteigert werden. "Jeder kann etwas tun, damit unser Tälchen noch schöner wird", brachte es Dieter Klever auf den Punkt und forderte die Anwesenden auf, sich Gedanken zu machen und sich in die Dorfentwicklung einzubringen. Die Diskussionsfreudigkeit war bei den wenigen erschienenen Bürgern jedoch gering. Dieter Klever hofft, dass zu der kommenden Moderationsveranstaltung am 23. Oktober um 19.30 Uhr im Bürgerhaus mehr Einwohner erscheinen. Dann gebe es auch konkrete Informationen über Modernisierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort