"Problemlinien" vor dem Kreisausschuss

Zwei Schwerpunkte beschäftigten den Kreisausschuss Trier-Saarburg in seiner jüngsten Sitzung: die im TV vom 8. November vorgestellte Schwachstellenanalyse "Schülerverkehr" und die Reaktivierung der Hunsrückbahn.

Trier. "Mit der nun vorliegenden Schwachstellenanalyse ist das Thema ,Schülerverkehr' für uns als Kreis keineswegs abgeschlossen. Diese Analyse soll eine Art Leitfaden im Bemühen um weitere Verbesserungen werden", schickte Landrat Günther Schartz voraus. Gleichzeitig wies Schartz den Vorwurf zurück, dass man in der vom Europäischen Tourismus-Institut (ETI) ralisierten Analyse nicht auf den technischen Zustand der Busse und die gefahrenen Geschwindigkeiten eingegangen sei. Schartz: "Wir können nicht noch Tüv spielen. Wir würden wir uns eine Verantwortung aufbürden, die in die Hand der Busunternehmen gehört." Zudem könne sich der Kreis keine Tachoscheiben-Kontrolle anmaßen. Zu hohe Geschwindigkeiten seien Folge einer zu engen Fahrplankalkulation. Hier gelte es anzusetzen.

Bert Hallerbach von ETI stellte dem Ausschuss die Analyse vor. Dabei hob er 18 Linien hervor, die auf ETI-Empfehlung von der Kreis-Arbeitsgruppe "ÖPNV" gesondert unter die Lupe genommen worden waren. Zusammen mit der Verwaltung hatte die Arbeitsgruppe Handlungsempfehlungen für die betreffenden Linien erarbeitet, die nun auf Beschluss des Kreisausschusses von der Verwaltung umgesetzt werden sollen. Im Wesentlichen handelt es sich bei den betreffenden Linien um organisatorische Schwächen, die zu Überlastungen, fehlenden Anschlüssen oder auch schlechter Auslastung führen.

Auf Antrag der FWG befasste sich der Ausschuss anschließend mit einer möglichen Reaktivierung der Hunsrückbahn Hermeskeil und Büchenbeuren/Hunsrück mit Beteiligung des Kreises Trier-Saarburg. Bereits im Oktober hatte man in nichtöffentlicher Sitzung darüber beraten und grundsätzlich dafür gestimmt. Dieser Beschluss wurde nun nochmals bekräftigt. Die Verbandsgemeinden Hermeskeil, Bernkastel-Kues und die Gemeinde Morbach hatten sich bereits einstimmig für den Erwerb der Strecke ausgesprochen. Allerdings will Mainz vor einer Förderzusage ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für den neuen Bahnbetrieb sehen. Offen ist auch, wie hoch eine Förderung ausfallen könnte. Weitere Fragen ranken sich um den Zustand des inzwischen weitgehend überwachsenen Gleiskörpers zwischen Morbach und Hermeskeil. Als Gast in der Runde teilte Ralf Becker von der Gemeinde Morbach mit, dass am kommenden Montag ein Messzug der Bahn den Abschnitt Morbach/Büchenbeu ren untersuchen werde.

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