Protest gegen Kiesabbau

Zahlreiche Wasserliescher wehren sich: Die Bürgerinitiative gegen den von der Firma Wacht beabsichtigten Kiesabbau am Ortseingang hat am gestrigen Freitag rund 1080 private Einwände und 1188 Unterschriften aus der Gemeinde bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg abgegeben.

Wasserliesch. Sie füllen drei dicke Aktenordner: Rund 1080 persönliche Einwände gegen den von der ortsansässigen Firma Wacht geplanten Kiesabbau am Ortseingang (der TV berichtete) hat die Wasserliescher Bürgerinitiative in den vergangenen fünf Wochen zusammengetragen. Die engagierte Gruppe um Volker Bamberg überreichte sie zusammen mit 1188 Unterschriften und dem ausführlichen Einwand der Bürgerinitiative am gestrigen Freitag der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Empfänger war Geschäftsbereichsleiter Markus Justen: "Wir werden alles prüfen und die geäußerten Bedenken dabei einbeziehen", sagte er. Anschließend gebe es einen Erörterungstermin, zu dem sowohl die Fachbehörden und die Firma Wacht wie auch diejenigen eingeladen sind, die Einwände erhoben haben. Auf einen konkreten Termin für die gemeinsame Diskussionsrunde ließen sich Justen und Sachbearbeiter Winfried Esch nicht festnageln. "Aber wir können sagen, dass aller Voraussicht nach in diesem Jahr noch eine Entscheidung fallen wird", sagte Esch. Danach ist der Rechtsweg noch offen.

Die altbekannten Sorgen bleiben



Nachdem nun also die Mehrheit der stimmberechtigten Wasserliescher ähnlich wie die Ortsgemeinde ihre ablehnende Haltung deutlich gemacht haben, bleibt den Betroffenen nur noch abzuwarten. Was indes bleibt, sind die Sorgen, die die Bürger mit dem angestrebten Kiesabbau verbinden: Lärmbelästigung, Staub, Verschandelung des Landschaftsbildes über Jahre hinweg, eine Zunahme des Grundwasserpegels, sinkende Immobilienpreise und negative Auswirkungen auf die Statik der benachbarten Gebäude - Argumente, die sie bereits vor fünf Jahren geäußert haben. Damals wollte die Firma Wacht an gleicher Stelle, an der Zufahrt von der B 419 zum Kreisel kommend, ihren Kies abbauen. Auf einer Fläche von 73 000 Quadratmetern sollten 350 000 Tonnen Kies abgetragen werden. Doch letztlich zog die Firma ihren Antrag zurück.

Aktuell sind die Ausmaße etwas geringer: Auf insgesamt 50 000 Quadratmetern sollen 250 000 Tonnen Kies dem Erdreich entnommen werden - ein Plan, gegen den sich nun mehr als 1000 private Einwände richten. Die Zahl sei ungewöhnlich, heißt es bei der Kreisverwaltung. Justen: "Mir ist momentan kein ähnliches Beispiel bekannt."

Hans Wacht, Geschäftsführer der Firma Wacht, hat dem TV ausrichten lassen, dass er sich zu diesem Thema nicht äußern möchte.

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