Ratssitzungen als Zuschauermagnet

Die Beratung über eins der aktuell meist diskutierten Themen in der Verbandsgemeinde Konz, den auf dem Fellericher Plateau geplanten Golfpark, wurde zu Beginn der Sitzung des Tawerner Ortsgemeinderats von der Tagesordnung genommen. Über ein weiteres wichtiges Projekt, die Ortsumgehung Könen, wurde jedoch beraten.

Tawern. Zu regelrechten Zuschauermagneten bei Sitzungen und Informationsveranstaltungen sind zwei Themen in der Verbandsgemeinde Konz avanciert: der auf dem Fellericher Plateau geplante Golfpark und die Ortsumgehung Konz-Könen. Stehen diese Themen auf der Tagungsordnung, ist eine hohe Resonanz der Bürger in der jüngsten Zeit nahezu garantiert. Das hat sich auch bei der Sitzung des Ortsgemeinderats Tawern bestätigt, wo etwa 15 Bürger den knapp einstündigen öffentlichen Teil besuchten. Gleich zu Beginn der Sitzung bat Ortsbürgermeister Josef Weirich (CDU) darum, die Beratung zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans für den Bereich Golfpark von der Tagesordnung zu nehmen. Dieser Antrag wurde in vorheriger Absprache mit den Betroffenen gestellt. Die SPD-Fraktion hatte vor der Sitzung weiteren Gesprächs- und Informationsbedarf zu diesem Thema signalisiert. Nach TV-Informationen hatte sie ohnehin einen ähnlichen Antrag vorbereitet. So stimmten die Ratsleute auch unisono dafür, die Beratung zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans im Bereich Golfpark von der Tagesordnung zu streichen. Nach einer Diskussion um die Niederschrift der vergangenen Sitzung zwischen dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Egon Sommer, Weirich und Bürgermeister Winfried Manns, die schließlich beigelegt wurde, ging es dann zur Tagesordnung über. Weirich bat die Besucher um Verständnis, dass das "bestimmt interessante" Thema Golfpark ausgeklammert worden sei: "Wir wollen es nicht im Hau-Ruck-Verfahren durchziehen", erklärte er. Stellungnahme zur Ortsumgehung

Für die Besucher blieb die Sitzung auch ohne diesen Punkt interessant, denn anschließend ging es um das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung Könen. Da diese auch Tawern betrifft, will der Rat bis zum 24. Juli seine Stellungnahme zu der Planung abgeben. Bei einer Bürgerversammlung hatten sich kürzlich bereits etwa 80 Besucher über die Trasse informiert. Außerdem hatten die Tawerner Kommunalpolitiker bereits darüber beraten.Walter Bamberg, Fraktionsvorsitzender der CDU, formulierte die Wünsche und Änderungsvorschläge seiner Fraktion. Die Linienführung als "hohe Acht" nahe Tawern findet bei ihnen kein Gefallen, er sprach sich für eine vereinfachte, kreuzungsfreie Lösung an der Stelle aus. Auch Egon Sommer zeigte sich unzufrieden mit der nun geplanten "Gokart-Bahn" und forderte einen anderen Anschluss. Außerdem ist von den Fraktionen gewünscht, zu prüfen, ob Schallschutzmaßnahmen bei Tawern möglich sind. Weirich benannte die mögliche Geräuschkulisse durch die geplante Ortsumgehung als einen "Knackpunkt". Eine Nachbesserung sei nicht möglich, deshalb sei es wichtig, bereits jetzt auf die Problematik hinzuweisen. Eine weitere Anregung der Tawerner Fraktionen sind Überwege in Richtung Könen für Wanderer, Sportler sowie eventuell für eine landwirtschaftliche Nutzung. Bürgermeister Winfried Manns schlug zudem vor, dass die Tawerner auch Forderungen der anderen betroffenen Gemeinden unterstützen sollten, die ähnliche Punkte aufgelistet haben. "Je mehr Einigkeit herrscht, desto mehr Gewicht haben die Stimmen", erklärte Weirich. Einstimmig votierten die Ratsmitglieder für die Aufnahme der Punkte sowie die Unterstützung der anderen Gemeinden durch die Stellungnahme.

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