"Retten, schützen, bergen, löschen"

"Auf gutem Weg" und "gut aufgestellt" sehen VG-Beigeordneter Joachim Weber und Werner Jakobs, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Konz, die Freiwilligen Feuerwehren: Hier stehen rund 470 Feuerwehrmänner und -frauen zur Hilfeleistung in höchster Not bereit unter dem Motto "Retten, schützen, bergen, löschen". Und 130 Jugendfeuerwehrleute zwischen zehn und 16 Jahren bilden den Nachwuchs.

 Mit schwerem Atemschutzgerät hat sich ein Zwei-Mann-Trupp in einen „verqualmten“ Keller vorgearbeitet. Die blauen Plastik-Tücher simulieren den Qualm. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Mit schwerem Atemschutzgerät hat sich ein Zwei-Mann-Trupp in einen „verqualmten“ Keller vorgearbeitet. Die blauen Plastik-Tücher simulieren den Qualm. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) Abschlussübung und Abschlussprüfung für eine junge Frau und zehn männliche Kameraden. Die Prüflinge haben sich mit gegenseitiger Hilfe in (begrenzt) feuerfeste Einsatzkleidung gezwängt, Masken über die Köpfe gezogen, Atemschutzgeräte angelegt und die feuerwehrtypischen Stahlhelme mit ledernem Nackenschutz aufgesetzt und warten auf ihren Einsatz - und schwitzen. Was ihnen bevorsteht, haben sie theoretisch gelernt und praktisch geübt, unter anderem in einer aus sieben Containern bestehenden "Atemschutzübungsstrecke", die gemeinsames Eigentum des Landkreises Trier-Saarburg und Luxemburgs ist und derzeit bei der Feuerwehr Konz steht. Jetzt soll ein Zweiertrupp in einem fremden Gebäude - der alten Schule an der Wiltinger Straße - in einem verqualmten Keller eine verschlossene Tür öffnen, nachdem er durch Abtasten kontrolliert hat, ob der Raum dahinter brennt. Die schwere Kleidung behindert die beiden, ist aber zum Eigenschutz ebenso erforderlich wie der Löschschlauch, den der Trupp hinter sich herzieht: Er liefert nicht nur Löschwasser, sondern dient im Fall eines plötzlich notwendigen Rückzugs durch den dicht verqualmten Kellergang als Leitfaden, der den rettenden Weg nach draußen weist.

Schwere Ausrüstung - schwierige Bedingungen



Der Qualm wird durch ein undurchsichtiges Plastik-"Tuch" vor der Atemmaske simuliert. Dass Gerümpel weggeräumt werden muss, ist normal, aber wenn diese Arbeit unter den durch die Ausrüstung erschwerten Umständen wegen einer möglichen extrem heißen "Durchzündung" kniend getan werden muss, dann geht das an die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Gefährlich ist schon der zündfähige Qualm unter der Decke, der bei plötzlicher Sauerstoffzufuhr wie eine Sprengladung wirkt. Mit einer Wasser-"Glocke" aus dem mitgeführten Schlauch kann der Löschtrupp sich einen relativ sicheren Schutz verschaffen. Der Übungsleiter manipuliert eines der beiden Atemschutzgeräte, ein helles Warnpfeifen fordert den Träger auf, den Einsatz sofort abzubrechen. Die Übung ist zu Ende, die Aufgabe bestanden.

Draußen steht der Sicherungstrupp für den Rettungstrupp bereit, um, wie bei einem scharfen Einsatz, die in Gefahr geratenen Kameraden herausholen zu können. Das Prinzip "Selbstschutz geht vor" hat sich bewährt. Für den Kampf gegen größere Brände sind komplexe Löschangriffe entwickelt worden; neue Baustoffe, auch anderes Material zur Möbelherstellung stellt neue Anforderungen an die Feuerwehren.

Diesen Anforderungen suchen Lokalpolitik und Feuerwehrführung in ihren auf Jahre vorauseilenden Planungen gerecht zu werden. Werner Jakobs: "Zwischen Antrag auf Beschaffung beispielsweise eines neuen Fahrzeugs und dem Eingang der notwendigen Gelder liegen zwischen fünf und sieben Jahre." Neue Fahrzeuge gibt es für Konz-Niedermennig, Konz-Kommlingen und Fellerich. Das Gerätehaus Niedermennig wird bald eingeweiht, in Kanzem wird bald mit dem Bau begonnen.

Alle elf zur Abschlussprüfung für Atemschutzgeräteträger angetretenen Feuerwehrleute haben bestanden: Andreas Stegmeyer (FF Tawern), Frank Hohmann, Fabian Schmitt, Raphael Stieger, Kevin Maurer (alle FF Niedermennig), Sabrina Antony, Manuel Graus, Christian Barth, Jeremy Scheuer, Martin Schonke (FF Stadt Konz), Daniel Weber (FF Oberemmel).

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