Rochuskapelle in neuem Glanz

Sorgsam gepflegt, verwüstet, hergerichtet, wieder verwüstet und ihrer Würde beraubt - jetzt feierten nicht nur Oberbilliger Bürger die Instandsetzung ihrer Rochuskapelle mit einer Messe.

 Gottesdienst in Gottes freier Natur: Pfarrer Hans Diekmann feiert vor der restaurierten Rochuskapelle hoch über Oberbillig die heilige Messe. TV-Foto: Klaus D.Jaspers

Gottesdienst in Gottes freier Natur: Pfarrer Hans Diekmann feiert vor der restaurierten Rochuskapelle hoch über Oberbillig die heilige Messe. TV-Foto: Klaus D.Jaspers

Oberbillig. (kdj) So viele Gläubige aus Oberbillig, Wasserbillig, Fellerich, Temmels und anderen Nachbarorten waren zur Messe erschienen, dass Pastor Hans Diekmann (Pfarrei St. Aper) zu Beginn des Gottesdienstes bemerkte: "Wenn wir jeden Sonntag die heilige Messe hier feiern, dann haben wir mehr Leute als in der Kirche."Der "internationale Besuch des Gottesdienstes", wie Pastor Diekmann die rege Teilnahme augenzwinkernd umschrieb, dokumentierte die engen Bindungen und Verbindungen der Oberbilliger über Dorf- und Staatsgrenzen hinweg.Menschen sind mit dem Bauwerk eng verbunden

Diekmann umriss die Geschichte der Rochuskapelle, die 1848 als Reaktion auf eine verheerende Choleraseuche gestiftet worden war und schilderte das Leben und Sterben des Namensgebers.Bürgermeister Andreas Beiling ging in seiner kurzen Ansprache auf die neuere Geschichte der Rochuskapelle ein, dankte dem Oberbilliger Heimat- und Verkehrsverein für seinen tatkräftigen Einsatz bei der Wiederherstellung des kleinen Bauwerks und schloss in seine Dankesworte ausdrücklich die Familie Breser ein, die "in den letzten Jahren mit finanziellen und zeitlichem Engagement" zur Erhaltung der Kapelle beigetragen habe.Für den Heimat- und Verkehrsverein schilderte Kurt Scheuer den Umfang der geleisteten Arbeiten. Er wies darauf hin, dass zahlreiche entstellende Umbauten der Vergangenheit beseitigt worden seien und dankte ausdrücklich Firmen und Einzelpersonen, die sich an der Restaurierung der arg beschädigten Kapelle beteiligt hatten. Als besonders beispielhaft bezeichnete er die Aussage eines jungen Handwerkers, der, auf dem Dach sitzend, auf die Frage, warum er diese Arbeit ohne Bezahlung auf sich nehme, gesagt hatte: "Ich wohne seit ein paar Jahren hier im Dorf, habe meine Frau hier gefunden, und ich will auf diese Weise etwas von dem zurückgeben, was ich hier bekommen habe."

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