Saar-Brücke: Standort soll kaum etwas ändern

Welche Auswirkungen könnte der Neubau der Wiltinger Saarbrücke am neuen Standort auf die Verkehrsführung haben? Das Ergebnis einer Studie: nicht so eklatante, die eine Standortverschiebung rechtfertigen würden.

Wiltingen. Der geplante Neubau der Wiltinger Saarbrücke beschäftigt die politisch Verantwortlichen weiterhin. Zuletzt war sie Thema im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung. Dabei wurde dem Gremium das Ergebnis einer verkehrsplanerischen Studie bekanntgegeben. Sie hat sich mit Fragen beschäftigt, ob und welche Auswirkungen ein Neubau der Saarbrücke am alten oder neuen Standort in Nähe der Kläranlage hätte. Das Ergebnis laut Kreisverwaltung: Es gebe aus verkehrsplanerischer Sicht keine zwingenden Argumente, die Brücke am neuen Platz zu bauen. Da der meiste Auto-Verkehr eher zwischen Nord und Süd, also zwischen Konz und Saarburg, verlaufe, würden die meisten Autofahrer die Route über die Wiltinger Kupp nutzen - unabhängig vom Brückenstandort.

Der Kreisausschuss hat zur Thematik keinen neuen Beschluss gefasst. Die Fraktionen wollen intern beraten. Der Kreistag soll sich in einer seiner nächsten Sitzungen nochmal dazu äußern.

Der bereits bestehende Beschluss des Kreises, die Planungen für einen Neubau am alten Standort weiterzuführen, bleibt bestehen. Derzeit beschäftigt sich der Landesbetrieb Mobilität in Koblenz mit der Planfeststellung. Wann mit einem entsprechenden Beschluss zu rechnen ist, lässt der LBM offen.

"Wir geben uns nicht geschlagen"



Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger hegt Zweifel am Ergebnis des verkehrsplanerischen Gutachtens. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass viele nicht mehr über die Wiltinger Kupp fahren würden, wenn es die Brücke am neuen Standort gäbe." Auch solche, die in Richtung Luxemburg fahren, profitierten von der neuen Lösung. Und unabhängig vom Ergebnis des Gutachtens glaubt Rommelfanger nicht, dass damit eine Entscheidung für oder gegen einen Standort gefällt werden könne.

Dass es für die Verkehrsführung so gut wie unerheblich sei, wo die neue Brücke steht, kann auch Lutwin Ollinger, Initiator einiger Bürger-Aktionen gegen den Brücken-Neubau am alten Platz, nicht nachvollziehen.

Wenn die Verkehrsführung beim Bau der Brücke in Höhe der Kläranlage so geändert würde, dass es eine zur Brücke abknickende Vorfahrt gäbe und die Zufahrt zur Kupp zur Nebenstraße werde, dann änderten sich die Verkehrsflüsse, sagt Ollinger. Für ihn steht fest: "Wir geben uns nicht geschlagen." Er könne sich nicht vorstellen, dass ein so starker Bürgerwille einfach ignoriert werde.

Derzeit stehen noch Ergebnisse eines Vogel-Gutachtens aus, das der Kreis Trier-Saarburg in Auftrag gegeben hat. Es soll unter anderem Aufschluss darüber geben, welche Vögel wo brüten.

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