Schaden abwenden

Der geplante Rückbau des Nitteler Tunnels ist umstritten. Mit einem Brief an Landesvater Kurt Beck bittet die Präsidentin des interregionalen Parlamentarierrats, Karin Lawall, ihn um Unterstützung.

Nittel/Wellen/Mainz. (red/mok) Mit der Zukunft des Nitteler Tunnels auf der Bahnstrecke Trier-Metz (Obermoselstrecke) hat sich die "Kommission 3 - Verkehr und Kommunikation - des Interregionalen Parlamentarierrates Saarland - Rheinland-Pfalz - Wallonien - Lothringen und Luxemburg" bei einer Sitzung in Otzenhausen befasst (der TV berichtete). Die Teilnehmer der Versammlung haben sich einhellig dafür ausgesprochen, derzeit laufende Planfeststellungsverfahren sofort abzubrechen, "um Schaden von der Region und den in ihr lebenden und arbeitenden Menschen abzuwenden". Rückschritt für die Großregien

Dies schilderte die Präsidentin des interregionalen Parlamentarierrats, Karin Lawall, kürzlich in einem Brief an den Ministerpräsidenten Kurt Beck. "Der Rückbau des Tunnels auf Eingleisigkeit wurde einvernehmlich als Rückschritt für die Großregion gesehen", heißt es darin. Die Maßnahme führe zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Streckenleistungsfähigkeit und gefährde alle Pläne zur Ausweitung des Bahn-Angebots auf der Obermoselstrecke. In ihrem Schreiben bezeichnet sie diese "als Teil der zukunftsweisenden Magistrale zwischen Gibraltar und St. Petersburg".Wachstum bei Schienengüterverkehr

"In den letzten Jahren hat der Schienengüterverkehr derart gewichtige Wachstumspotenziale entwickeln können, dass über den drohenden Rückbau des Nitteler Tunnels wegen eines Kostenmehraufwands von zirka zehn Millionen Euro bei Erhalt der Zweigleisigkeit nicht leichthin hinweggegangen werden kann", schreibt Lawall. Mit einer eingleisigen Streckenführung würde - wegen des Vorrang genießenden Güterverkehrs - auch der Personennahverkehr eingeschränkt.Die Verkehrskommission des interregionalen Parlamentarierrats fordert, das derzeit in Rede stehende Planfeststellungsverfahren abzubrechen. Lawall bittet den Ministerpräsidenten Beck darüber hinaus, "das geäußerte Anliegen und alle Bemühungen zu unterstützen, den nach jetzigem Stand der Dinge zu befürchtenden Schaden von der Region abwenden zu helfen".

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