Schlägerei: Ermittlungen abgeschlossen

Die Schlägerei unter Schülern der Regionalen Schule Waldrach hat an der Ruwer hohe Wellen geschlagen. Nun war der Vorfall auch Thema im Verbandsgemeinderat Ruwer. Unterdessen sind die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen.

Waldrach. Die Auseinandersetzung, bei der eine Elfjährige eine Gehirnerschütterung erlitt, schreckte auch die Verwaltung und die Kommunalpolitik auf. Parallel zu den Ermittlungen der Polizei untersuchten Verwaltung und Schulleitung den Fall eingehend. Die Sorge im Verbandsgemeinderat galt dem Ansehen von Waldrach und seiner Regionalen Schule.

Der TV war von der Mutter der Elfjährigen über die Auseinandersetzung informiert worden. Sie hatte von einem Schädelhirntrauma und Prellungen gesprochen, die ihre Tochter erlitten habe. Die Polizei Schweich bestätigte auf TV-Anfrage den Vorfall. Die Ermittler gingen zunächst von zehn beteiligten Schülerinnen und Schülern aus. Darüber berichtete der TV am 2. September.

Wie der Leiter der Polizeiinspektion Schweich, Roman Kierock, am Donnerstag auf TV-Anfrage mitteilte, sind die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen. Das Ergebnis werde am Montag an die Staatsanwaltschaft weitergereicht. Da die Anklagebehörde den Fall weiter bearbeite, dürfe die Polizei keine Auskünfte mehr geben.

Zu Beginn der Ratssitzung am Mittwoch stellte Bürgermeister Bernhard Busch den Fall aus Sicht der Verwaltung vor, wobei auch Attacken auf die Medien, insbesondere auf den Trierischen Volksfreund, nicht fehlten. Die Berichterstattung im TV wurde als "reißerisch" bezeichnet. Die Recherchen hätten vor allem auf den Aussagen der Mutter der beteiligten Elfjährigen basiert. Polizei und Schulleitung, so Busch, seien zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu qualifizierten Auskünften in der Lage gewesen - zum einen wegen der noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen, zum anderen aus Datenschutz-Gründen.

Carduck: Ruf der Schule steht auf dem Spiel



Die Fraktionen kommentierten diese Darstellungen nicht - aber es gab deutlichen Beifall.

Eine ähnliche Stellungnahme zu dem Vorfall kam von Ortsbürgermeister Heinfried Carduck. "Schlägereien und Körperverletzungen sind in keinem Fall zu akzeptieren. Aber wenn es dazu kommt, muss präziser und objektiver darüber berichtet werden", sagte Carduck. Der Ruf der Schule, des Orts und der betroffenen Personen stehe auf dem Spiel. Auch Carduck erntete Beifall.

Den Vorfall selbst beschreibt die Verwaltung wie folgt: Nach dem Unterricht habe die Elfjährige auf der Straße "In der Lay" (nicht auf dem Schulgelände) einen Schüler und eine Schülerin aus der siebten Klasse als "Ausländer" und "Schlampe" beschimpft.

Weitere Siebtklässler seien hinzu gekommen und hätten die Elfjährige umzingelt. Schließlich seien Geschwister des zunächst beschimpften Jungen erschienen und handgreiflich geworden. Die Elfjährige sei hingefallen, habe sich aber befreien können und sei weglaufen. Der Junge sei ihr nachgelaufen und habe sie aufs Übelste beschimpft. Eine Waldracherin habe ihn deshalb zu Rede gestellt und sei selbst beschimpft worden. Diese Szene habe ein Zeuge von einer Baustelle aus beobachtet.

Nach dem Vorfall habe die Schulsozialarbeiterin mit den beteiligten Kindern und der Familie des zunächst angegriffenen Jungen über ihr Verhalten gesprochen, erklärte Bürgermeister Busch. Die Elfjährige sei von der Mutter inzwischen an die Grundschule Ruwer umgemeldet worden. Schulleitung und Kollegium hätten das Gespräch mit den Schülern gesucht, um deren Gefühl für eskalierende Situationen zu schärfen. Sie sollten bei einem solchen Fall sofort Lehrer verständigen.

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