Konz. (kpj) Ein Anhänger voll grüner, roter und gelber Äpfel steht in dem historischen Gutshof. Mitarbeiter des Museums füllen das Obst in ein mit Wasser gefülltes Holzfass, in dem die Äpfel zunächst einmal gewaschen werden. Anschließend geht's in die Obstmühle, wo die Äpfel zu Maische gemahlen werden. In der Kelter wird dann der köstliche Saft bis auf den letzten Tropfen herausgepresst. Musik mit Hotten und Eimern

Was sich so einfach anhört, war früher schwere Handarbeit. Im Gegensatz zu den heutigen modernen Keltern, mussten Äpfel und Trauben früher von Hand gemahlen und gekeltert werden. Die schwere Kelter aus Gusseisen erinnert an diese Zeit. Einmal im Jahr - am Keltertag - erwacht das Arbeitsgerät zum Leben. Mit einem Schwung wuchten Museumsmitarbeiter eine Bütte voller Maische in die Kelter, die jetzt bis an den Rand gefüllt ist. Mit kräftigen Schwüngen drehen die Männer die Abdeckung der Kelter herunter. Es ertönt das typische Geräusch der fallenden Metallkeile, die der Presse ihren Namen "Klipp-Kelter" gaben. Staunend schauen die zahlreichen Besucher zu. Die Kinder dürfen nicht nur zuschauen. An einer kleinen "Kelterstation" dürfen sie ihren eigenen Most pressen und auch gleich selbst probieren. "In diesem Jahr hatten wir selbst viele Äpfel an unseren Bäumen", freut sich der Geschäftsführer des Freilichtmuseums Hermann Kramp, "das wird bestimmt ein Super-Apfelmost." Dem können die Besucher nur zustimmen. Zusammen mit einem Schmalzbrot, natürlich auch aus eigener Herstellung, lassen sie sich den süßen Saft schmecken. Dazu passend gibt es Musik von den "Wingert Stompers". Die Musiker verstehen es, die verschiedensten landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte wie Hotten, Eimer oder Weinbergspfähle in Musikinstrumente zu verwandeln und das Publikum zu unterhalten.