Souvenir verflossener Tage

Das Freilichtmuseum Roscheider Hof hat am Wochenende einen Keltertag veranstaltet und zeigte bei dieser Gelegenheit längst vergangene Techniken zur Mostgewinnung. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Wéngert-Stompers.

 Andreas Roth und Tobias Kerchen pressen am Keltertag im Freilichtmuseum die Maische, um daraus Apfelmost zu gewinnen. TV-Foto: Silke Steuer

Andreas Roth und Tobias Kerchen pressen am Keltertag im Freilichtmuseum die Maische, um daraus Apfelmost zu gewinnen. TV-Foto: Silke Steuer

Konz-Roscheid. (ste) Ob mit Fallkeilen oder einer Mühle, das Freilichtmuseum Roscheider Hof zeigte am Wochenende bereits zum 15. Mal längst veraltete und vergangene Keltertechniken aus früherer Zeit, die man bis in die 60er Jahre zur Mostgewinnung nutzte.

Die Idee zu diesem Keltertag entstand eigentlich, weil der Weinbau für diese Region so prägend ist. Gekeltert wurden jetzt erstmals jedoch nur noch Äpfel und keine Trauben mehr. Die Nachfrage der Besucher nach Apfelmost sei einfach größer und die Apfelernte auf den eigenen Streuobstwiesen dieses Jahr viel besser ausgefallen, so Hermann Kramp, Vorsitzender des Museums.

Die Besucher konnten den Most am Ende des Tages auch kaufen. Den restlichen Most nutzt das Freilichtmuseum, um ihn bei weiteren Veranstaltungen als Viez zu verkaufen.

Und obwohl viele der älteren Besucher die Keltertechniken noch selbst kannten, kamen auch solche Gäste von weit her, denen das Handwerk neu war. So auch Ludwig Veithen, 69 Jahre alt, der mit seinem Kirchenchor sogar aus Belgien anreiste, um die interessanten Keltertechniken zu bestaunen.

Weinbergsgeräte wurden zu Instrumenten



Aber nicht nur die Besucher waren angetan vom Keltertag, sondern auch die Band "Wéngert-Stompers" aus Nittel, die allein mit Weinbergsgeräten und Gitarren Musik spielte. Gesungen wurde dabei nur im Dialekt und über Wein, Winzer und sonstiges, was im Bezug zur Traubenlese steht. Für sie sei es nach Jahren der Teilnahme schon zur Tradition geworden, in dieser urigen Atmosphäre zu spielen, sagte Markus Mich, einer der Sänger.

Doch auch auffällig viele Familien nahmen an der Veranstaltung teil. "Wir wollten den Kindern zeigen, wie man Wein keltert oder presst. So was sieht man heute ja gewöhnlich nicht mehr", sagte zum Beispiel Heike Hennege, die mit ihrer Familie zum Keltertag nach Roscheid gekommen war.

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