Stadtrat auf Verkehrs-Tour

Bei der letzten Sitzung des Konzer Stadtrats vor der Sommerpause wurde am Dienstagabend eine lange Liste an Themen abgearbeitet. Intensiv diskutierten die Ratsmitglieder über die Ortsumgehung Könen und einen Alternativ-Vorschlag zur Westumfahrung (Moselaufstieg).

Konz. Noch einige Projekte auf den Weg bringen wollten die Mitglieder des Stadtrats vor der Sommerpause. Allein 15 Themen wurden im öffentlichen Teil verhandelt. Dass darunter einige besonders spannende Themen waren, spiegelte das Interesse der Bürger wider: etwa 25 Besucher waren zur Sitzung gekommen. Wunschliste für Ortsumgehung

Die Informationen und Diskussionen über das Planfeststellungsverfahren der Ortsumgehung Konz-Könen der B 51 (der TV berichtete) dürften viele interessiert haben. Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM), stellte die geplante Trasse vor. Intensiv diskutierten die Kommunalpolitiker über Änderungswünsche, die sie in das Verfahren einbringen wollen.Kritisch betrachtete beispielsweise Georg Mertes (SPD) die Anbindung der geplanten Umgehung an das Gewerbegebiet bei Könen. Er fürchtet, dort könne ein neuer Unfallschwerpunkt entstehen. Wolfgang Hertel (Grüne) zeigte sich nicht einverstanden mit einer Lösung auf der Höhe von Tawern, wo die Strecke wie eine Acht geführt wird. Seiner Meinung nach reiche ein Kreisel dort aus. "Entgegen der Maxime in Konz, überall Kreisel hinzumachen", sehe die Strategie für Bundesstraßen anders aus, erklärte Bartnick. Diesen kleinen Seitenhieb nahmen die meisten Ratsleute schmunzelnd oder lachend zur Kenntnis. Bei Bundesstraßen wolle man auf freier Strecke kein Hindernis einbauen, erläuterte Bartnick. Bürgermeister Winfried Manns (CDU) erklärte, er befürchte, Könen werde durch einen Kreisel an der Stelle nicht so stark entlastet wie erhofft. Die in den Plänen vorgesehene Anbindung bei Tawern schmeckt auch dem Könener Ortsvorsteher Peter Wincheringer nicht richtig. Wenn diese umgesetzt werde, sei er "skeptisch, ob nicht doch der eine oder andere lieber durch den Ort fährt". Die Mehrheit der Ratsmitglieder sprach sich für eine kreuzungsfreie Lösung am Knotenpunkt Tawern-Könen aus, wie sie in den alten Plänen vorgesehen war. Der Vorschlag Hertels, einen Kreisel einzuplanen, fand keine Mehrheit. Bei einer Enthaltung einigten sich die Ratsmitglieder unter anderem auf die Aufnahme folgender Punkte in die Stellungnahme der Stadt: einen weiteren Durchlass für Landwirte und Naherholungssuchende und die Zurückwidmung der Strecke durch Könen auf eine Kreisstraße. Neue Variante von Mehrheit abgelehnt

Auch die Westumfahrung (Moselaufstieg) wurde bei der Sitzung thematisiert. Gegen die Stimmen der SPD und der Grünen verabschiedete der Rat nach einer lebhaften Diskussion eine Resolution gegen eine Alternativlösung zum Moselaufstieg, die Finanz-Staatssekretär Karl Diller (SPD) ins Spiel gebracht hatte. Seinen Vorschlag, bei Temmels eine Brücke über die Mosel als Anbindung an die luxemburgische Autobahn zu bauen, lehnte die Mehrheit im Rat damit ab. Ein Grund: "erhebliche zusätzliche Verkehrsbelastung" in Wasserliesch und Oberbillig.Manns erklärte, er wolle mit der Resolution "deutlich machen, dass wir am Moselaufstieg festhalten". Maximini erklärte, es sei "nicht verboten, über andere Varianten nachzudenken". Seine Fraktion wolle erst abwarten, was die Prüfung dieser Variante ergebe. Wolfgang Hertel hält die Brücke bei Temmels für eine bessere Lösung "als den Bypass, den manche machen wollen".

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