Still ruht das Bad

Gähnende Leere im Konzer Freibad - kein seltenes Bild in der vergangenen Saison. Mehr als die Hälfte weniger als im Vorjahr, nur 14 000 Besucher, haben von Mai bis September den Sprung ins kühle Wasser gewagt. Bald jedoch soll das Bad in neuem Glanz erscheinen - ob saniert oder neu gebaut, ist noch offen.

Konz. "Es war doch eigentlich ein guter Sommer", sagt Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz. Mit diesem Urteil erntet er wohl nicht nur bei seinem Zuhörer zunächst ein Kopfschütteln und einen fragenden Blick. "Zumindest für die Natur", fügt der ehemalige Leiter des Weinbauamts Wittlich schnell hinzu.

2008 soll Planung für neues Bad anlaufen

Mit Blick auf die Besucherzahlen im Konzer Freibad könnte die Saison dagegen kaum schlechter gelaufen sein. Im Jahr 2007 haben 14 000 Schwimmer das kühle Nass unter freiem Himmel gesucht. "Das sind mehr als die Hälfte weniger als 2006", rechnet Frieden. Diesen deutlichen Verlust schreibt er vor allem der fehlenden Schönwetterperiode zu: "Wenn es nur an einem Tag warm ist, geht niemand schwimmen."

Doch das Wetter ist nicht der Alleinschuldige für die schlechten Umsatzzahlen. "Das Konzer Bad ist nicht gerade das wettbewerbsfähigste in der Umgebung", gibt Frieden zu und verweist auf die sanierten Stätten in Grevenmacher und Saarburg. Doch man suche bereits nach einer Lösung. Noch in diesem Jahr wollen die verantwortlichen Verwaltungsgremien entscheiden, ob das alte Bad bald saniert oder ein neues gebaut wird (der TV berichtete). Für maximal 9,5 Millionen Euro soll eine neuartige Badelandschaft entstehen - an welchem Standort auch immer.

"Somit bleibt das momentane Schwimmbad höchstens noch zwei bis drei Jahre in dieser Form bestehen", sagt Frieden. Und so lange stellt er auch stabile Eintrittspreise in Aussicht: "Nur wegen des schlechten Wetters in diesem Sommer die Preise anzuziehen, erscheint mir nicht der richtige Weg." Denn es gebe ja dafür nicht mehr Komfort im Bad. In letzter Zeit habe man sich immer nur um den notwendigen Unterhalt gekümmert, nie große Summen für Neuheiten oder Grundsanierungen ausgegeben. Erst wenn das Bad in irgendeiner Weise neu eröffne, müsse man auch über neue Preise nachdenken.

Bis dahin jedoch wird man damit beschäftigt sein, täglich ein Stoßgebet an Petrus für ein gutes Sommerwetter 2008 zu richten.

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