Streit um Parkplatz-Projekt

Sollen zwischen Konstantin-, Schiller- und Bahnhofstraße bald schon Parkplätze entstehen? Wenn es nach Unternehmer Rudolf Trierweiler gehen würde, hieße die Antwort Ja. Der Stadtrat hat nun aber erstmal ein Bebauungsplan-Verfahren gestartet, um die Anlieger an der Entscheidung zu beteiligen.

Konz. Es bahnt sich ein neuer Streit zwischen der Stadtverwaltung Konz und Projektentwickler Rudolf Trierweiler an. Der Grund: In seiner jüngsten Sitzung hat der Konzer Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplans im Innenstadt-Bereich zwischen Konstantinstraße, Schillerstraße und Bahnhofstraße, ein Vorkaufsrecht sowie eine Veränderungssperre für diese Zone einstimmig beschlossen.

Anlieger fürchten großes Bauvorhaben



Der Haken aus Sicht Trierweilers: Er hatte kurz zuvor einen Bauantrag gestellt, um in den Hintergärten einen nach eigenen Angaben etwa 1800 Quadratmeter großen Parkplatz mit etwa 30 Stellplätzen, inklusive sechs Garagen, zu bauen. Die Parkplätze wolle er an einige Bewohner in der Schillerstraße vermieten. Um die Zufahrt zu der Fläche zu gewährleisten, hat Trierweiler bereits Teile des Hauses in der Bahnhofstraße 9 abreißen lassen.

Offenlage des Planentwurfs ist vorgesehen



Der Projektentwickler meint, mit seinem Vorhaben etlichen Konzern einen Gefallen zu tun. "Das sind Dinge, die müsste jeder begrüßen", sagt er im TV-Gespräch. Doch weit gefehlt: Viele Anlieger in der Bahnhofstraße fürchten nun, dass der Unternehmer zwar vielleicht Parkplätze einrichtet, später aber auf dem Platz Häuser bauen will. "Auf keinen Fall", entgegnet Trierweiler. "In den Gartenbereich wird nie ein Haus gebaut." Sein Interesse liege allein darin, den Bewohnern einen Parkplatz zu schaffen.

Und daran will er trotz des Stadtrats-Beschlusses festhalten. Er wolle die Fläche demnächst schon befahrbar machen, dann aber ohne Garagen. "Das kann mir keiner verbieten", sagt er. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden: "Da bin ich anderer Meinung." Die Veränderungssperre verbiete nun erstmal grundlegende Umgestaltungen innerhalb des Gebiets, in dem der Bebauungsplan entwickelt wird. Auch könne sich Frieden vorstellen, dass ein Vorgriff auf andere Maßnahmen - wie eben die Gestaltung der Fläche als zunächst provisorischen Parkplatz - nicht zulässig sei. Nun sei im Laufe des Verfahrens zunächst die Offenlage des Planentwurfs vorgesehen. Dabei können sich sowohl Anlieger als auch der Projektentwickler zu dem Vorhaben äußern. Anschließend beginnt der Abwägungsprozess.

Rudolf Trierweiler ist den Konzern auch in anderen Zusammenhängen bereits bekannt. Zu seinen jüngsten Projekten zählt das Bauvorhaben Schwalbennest in Konz-Berendsborn.

Auf der Baustelle herrsche derzeit Baustopp, "weil zu viel Bodenmassen eingetragen worden sind", formuliert es Trierweiler. Das stelle für ihn kein Problem dar, weil er die Erde später zum restlichen Verfüllen der Baugrube verwenden wollte. Aber für Bürgermeister Frieden ist das noch nicht alles: "Wir wollen, dass die dortigen Festsetzungen eingehalten werden."

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