Süchtig nach Lesestoff

KONZ. Das ist Rekord: 99 929mal haben die Kunden der Stadtbibliothek Konz im vergangenen Jahr zugegriffen – bei Büchern, Hörbüchern, DVDs, CDs, Zeitschriften. Mehr als 26 000 Medien stehen dem zur Verfügung, der nach Informationen, Bildungsinhalten oder Unterhaltung sucht.

 Sharon Akaigwe , Naomi Akaigwe, Anne und Theo Thein (von links) haben sich in der Konzer Stadtbibliothek mit kindgerechtem Lesestoff versorgt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Sharon Akaigwe , Naomi Akaigwe, Anne und Theo Thein (von links) haben sich in der Konzer Stadtbibliothek mit kindgerechtem Lesestoff versorgt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Jetzt ist ein neuer Service hinzugekommen. Interessenten können per Internet ( www.stadtbibliothek.konz.de) die Bestände aller Medien durchforsten, Bestellungen aufgeben und noch viel mehr. Die Stadtbibliothek Konz schreibt eine Erfolgsgeschichte. Längst ist die Institution weit mehr als nur eine herkömmliche Bücherei. Der herkömmliche, umständlich geführte Zettelkasten ist 1992 dem Computer gewichen, der nicht nur Diplom-Bibliothekarin Karin Storf-Becker und ihren Mitarbeiterinnen jederzeit Überblick und Auskunft gibt über die exakt 26 333 gedruckten oder elektronischen Schätze und Schätzchen. Wer als Leserin oder Leser angemeldet ist, bekommt online Einblick in sein Kundenkonto, kann Ausleihfristen verlängern, vorhandene, aber ausgeliehene Medien vorbestellen oder eine entsprechende Benachrichtigung "buchen". Rund 1000 elektronische Zugriffe werden monatlich gezählt. Nur zum Abholen oder zur Rückgabe muss man sich noch persönlich in die Konstantinstraße 50 begeben. Wer lieber durch die Bestände stöbert, findet die Bibliothek an 20 Stunden in der Woche geöffnet. Im vergangenen Jahr nutzten 1843 Leserinnen und Leser das Angebot. Davon sind 1212 in Konz behei-matet, 494 in der Verbandsgemeinde Konz, und 94 kommen aus der Verbandsgemeinde Saarburg und aus angrenzenden Gebieten. Der große Anteil "auswärtiger" Nutzer erleichterte es Bürgermeister Winfried Manns, aus dem Verbandsgemeinde-Säckel jährlich 1000 Euro für die Stadtbibliothek locker zu machen.Kinder sind die eifrigsten Nutzer

Im Jahresrückblick heißt es: Kinder und Jugendliche sind weiterhin die eifrigsten Nutzer: 29 059 Kinder und Jugendbücher fanden ihre Abnehmer. Ausleihrenner war hier die Reihe "Freche Mädchen - freche Bücher!". Sprachkurse und Computerbücher waren die Spitzenreiter der Sachliteratur. Ihnen folgten die Reiseführer, sie wurden 12 092 mal ausgeliehen. Beliebteste Titel unter den 5368 ausgeliehenen Zeitschriften waren "Geolino", "Chip" und "Wohnidee". Kriminalromane aus Skandinavien und Bestseller waren die meistgelesenen Romane. Literatur in englischer Sprache gefragt

"Kältezone" von Arnaldur Indridason, "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann und "Mein Leben mit Mozart" von Eric Emmanuel Schmitt fanden sich ganz oben auf der Liste. 18 516 mal wurden Romane und fremdsprachige Literatur ausgeliehen. So genannte Non Book Medien - 422 Hörbücher, 1321 Kindertonträger, 681 DVDs und 448 CD ROMs - wurden 34 894 mal ausgeliehen. Mit 2609 neuen Medien wurde der Bestand aktualisiert, fast ebenso viele wurden ausgesondert. Pro Öffnungsstunde wurden 106 Medien ausgegeben und zurückgenommen. Auch ausländische Literatur ist gefragt: Besonders Dänen und Finnen wollen Werke in englischer Sprache ausleihen. Zum Angebot der Stadtbibliothek gehört auch der Zugriff auf das Internet. Viele fremde Gäste nutzten die weltweite Verbindung, um e-Mails abzurufen, die auf ihren heimischen Rechnern aufgelaufen waren. Leicht vorstellbar, dass hinter der reinen Statistik eine Vielzahl an Aktivitäten steht. So zählt Karin Storf-Becker unter anderem auf: Kontakte nach Frankreich, eine "sehr gute" Zusammenarbeit mit Schulen, Leseförderung bereits in den Kindergärten unter dem Motto "Lesewelten entdecken", eine "Bibliotheksrallye", ein geplanter Kurzgeschichten-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche, die ihre selbst geschriebenen Geschichten vorlesen. Winfried Manns will diesen Wettbewerb fördern: "Ich denke, dass ich bei meinem Rotary-Club offene Ohren finde." Für dieses Jahr sind unter anderem Autorenlesungen und -gespräche geplant. Am 23. Januar beginnt das Veranstaltungsprogramm mit "Der Ursprung des Computers". Referent wird Horst Zuse sein, Sohn des Elektronikers Konrad Zuse, der 1936 mit der Entwicklung einer programmgesteuerten Rechenanlage begann und 1951 mit dem Relaisrechner Zuse Z 3 den ersten Computer vorstellte. Am 1. März startet die Veranstaltungsreihe "Autoren im Gespräch" mit dem "neuen Stern am Thriller-Himmel" Arnold Strobel, Josefine Wittenbecher und TV-Redakteur Martin Möller als Moderator.

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