TV-Sommerserie: Konzer Schüler besuchen ältere Menschen im Seniorenheim - Jung und Alt sprechen über Berührungsängste, Vertrauen und das Leben
Konz · Wie fühlte es sich an, nach dem Krieg obdachlos zu sein? Was tragen junge Leute heute? Und welches Spiel macht Jugendlichen und Senioren gleichermaßen Spaß? Um solche Fragen geht es, wenn im Konzer Seniorenheim "Zur Buche" montags die Realschülerinnen der Stadt zu Besuch kommen.
Die Jugendlichen erzählen von ihrem Abschlussball und schwärmen von der neuesten Technik, sie gehen mit den älteren Menschen spazieren oder lesen ihnen vor. Und diese wiederum erzählen von früher, von ihrem Alltag nach dem Krieg, ihrem Friseurgeschäft, ihrer Gastwirtschaft - oder erklären, wie man einen Rotweinfleck am besten entfernt.Jung & Alt - versteht sich
Berührungsängste zwischen den Senioren und Jugendlichen sind nicht zu spüren: Wie selbstverständlich schieben die Schülerinnen den Rollstuhl oder helfen in die Jacke.
Die Älteren freuen sich über die Besuche - sie warten schon im Foyer auf die Schülerinnen, lachen und plaudern mit ihnen. Beide Seiten profitieren - die Jugendlichen bauen durch ihre Erfahrungen Selbstbewusstsein auf. Die Senioren bleiben in Kontakt mit der Jugend und ihrem modernen Alltag.
Schauen Sie sich die Fotos an und erfahren Sie, wie viel Freude es den jungen Menschen macht, Zeit zu schenken. Und welche Lust die Senioren haben Freude weiterzugeben.
Extra Das Projekt
Seit August 2014 treffen sich 13 Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse der Realschule plus Konz einmal in der Woche in der "Buche" in Konz mit Bewohnern des Seniorenhauses. Um die vielen intensiven Gespräche festzuhalten, haben die Mädchen begonnen, gemeinsam mit den Senioren ein Erinnerungsbuch zu schreiben.
Initiiert und koordiniert wurde das Projekt "Brückenbau" von der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung. jwa
Extra Expertenmeinung
Katharina Rosch, gerontopsychologische Fachkraft:
"Ich finde es sehr wichtig, dass jüngere Menschen unsere Hausgäste besuchen, ansonsten verlieren diese den Kontakt. Ich habe schon immer auch meine eigenen Kinder mitgebracht - da geht den älteren Menschen richtig das Herz auf. Kinder sollten im Leben eines älteren Menschen immer ein fester Bestandteil sein. Einsam sind die Menschen hier eigentlich nicht. Die meisten haben regelmäßige Kontakte. Einige Jüngere haben viel Respekt vor den Älteren, andere sind den Kontakt durch Oma und Opa eher gewöhnt und haben weniger Berührungsängste." jwa