Tunnelbau: Bürger ärgern sich über Matsch

Die Tunnelbaustelle der Deutschen Bahn zwischen Wellen und Nittel sorgt für neuen Verdruss: Kaum ist der Ärger wegen unnötiger Wartezeiten vor verschlossenen Bustüren für Pendler kein Thema mehr, ist es jetzt der Straßendreck, der den Unmut der Anlieger schürt.

 Die Vorbereitungen zum Bau der Stützmauer zur Böschungssicherung laufen auf vollen Touren. Der Tunnel auf der Bahnstrecke zwischen Nittel und Wellen wird zurzeit mit großem Aufwand saniert und auf ein Gleis zurückgebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Die Vorbereitungen zum Bau der Stützmauer zur Böschungssicherung laufen auf vollen Touren. Der Tunnel auf der Bahnstrecke zwischen Nittel und Wellen wird zurzeit mit großem Aufwand saniert und auf ein Gleis zurückgebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Wellen. Es war oftmals kein Vergnügen: Seit es den Schienenersatzverkehr zwischen Wellen und dem saarländischen Perl gibt, mussten die Fahrgäste in Wellen beim Umsteigen von der Bahn in den Bus oft einige Minuten vor verschlossenen Bustüren auf den Busfahrer warten. Meistens grundlos, denn die Busfahrer kamen manchmal mit einer Kaffeetasse in der Hand aus dem Bahnhofsgebäude. Der TV sprach dieses Thema bei der Pressestelle der Bahn an. Kurz danach löste sich schlagartig das für die Fahrgäste sehr ärgerliche Problem in Luft auf.

Doch nun gibt es eine andere Quelle für Ärgernisse: Seit einigen Tagen ist die Bundesstraße 419 stark verschmutzt. Trotz des regelmäßigen Einsatzes von Straßenreinigungsfahrzeugen steht der Schlamm mitunter zentimeterhoch auf dem Asphalt. Speziell die Anwohner am Ortseingang von Wellen haben den Schmutz ständig vor der Tür und sind dementsprechend genervt - zumal keine Aussicht auf Besserung besteht, solange es nass ist und die schweren LKW den Baustellendreck auf die Straße tragen.

Zufrieden ist die Bahn mit dem Baufortschritt. "Wir liegen im Zeitplan", sagt Pressesprecher Bernd Honerkamp. Zurzeit werde die Verlängerung des Tunnels in Richtung Bahnhof Wellen vorbereitet. "Der neue Tunnelteil wird mit Erdreich bedeckt und begrünt", sagt Honerkamp.

Die Ortsgemeinde könnte sich vorstellen, diese Tunnelabdeckung zu einem Park auszubauen. "Wünsche aus der Gemeinde können direkt mit dem Projektleiter vor Ort besprochen werden", weist Bahn-Mann Honerkamp auf eine Möglichkeit hin, solche Wünsche unbürokratisch zu berücksichtigen. Hinter dem neuen Tunnelausgang werden Stützwände zur Böschungssicherung gebaut. "Weiter in Richtung Bahnhof werden zur Minderung der Bahnverkehrsgeräusche noch 420 Meter frei stehende Schallschutzwand gebaut. Das ist nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz verpflichtend", erläutert Honerkamp eine weitere Baumaßnahme.

Nichts tun kann die Bahn gegen die Wartezeiten der Züge vor der Einfahrt in den Wellener Bahnhof. DB-Sprecher Honerkamp: "Folgen zwei Züge kurz aufeinander, muss der bereits im Bahnhof stehende Zug rangiert werden. Dies dauert ein paar Minuten.

In dieser Zeit muss der nächstfolgende Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof leider anhalten."

EXTRA Das Bauvorhaben in Kürze: In der Zeit bis zum 15. August 2010 erneuert die Bahn den 574 Meter langen Tunnel zwischen Wellen und Nittel für etwa 30 Millionen Euro. Dabei wird die zweigleisige Röhre trotz Protesten aus der Bevölkerung und den Reihen lokaler und regionaler Politiker durch einen eingleisigen Tunnel ersetzt. Außerdem werden die Sicherheitsvorkehrungen im Tunnel auf den aktuellen Stand gebracht. Nächtliche Vollsperrung: In der Nacht vom heutigen Samstag, 10. Oktober, auf Sonntag, 11. Oktober, muss die B 419 zwischen Wellen und Nittel wegen der Tunnelarbeiten in der Zeit zwischen 1 Uhr und 4 Uhr zwei Mal für voraussichtlich jeweils eine Stunde voll gesperrt werden. Das teilte die Kreisverwaltung gestern mit. (api)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort