Überzeugter Brückenbauer

KONZ. Karl-Heinz Graus, Pastoralreferent im Altdekanat Konz und im jetzigen Dekanat Konz-Saarburg, wird am Samstag, 30. September, in den Ruhestand verabschiedet. 32 Jahre lang war der Mann mit dem strahlenden Lächeln ein Brückenbauer zwischen Gemeindemitgliedern und Pastor.

Für ihn war schon früh klar, dass er Glauben nicht einfach nur "konsumieren", sondern aktiv leben würde. Sein Engagement in der Jugendarbeit der Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) war mit bestimmend für seine Berufswahl. Das Psychologie- und Theologiestudium, das ihn zum Priesterberuf führen sollte, schloss er mit dem Diplom ab. "Ich sah rechtzeitig ein, dass ich für das geforderte zölibatäre Leben nicht geschaffen war." Getreu seiner Überzeugung, dass "Laien in der Kirche ihren Beitrag leisten sollen", setzte er die einmal begonnene Arbeit fort - zunächst auf Gemeindeebene, dann im Dekanat. Er erteilte Religionsunterricht an der Hauptschule und am Gymnasium Konz. Vor nunmehr 32 Jahren fand Graus den Weg in den Pastoraldienst. Der damalige Trierer Bischof Stein hatte für seinen Sprengel die Position des hauptamtlichen Pastoralreferenten geschaffen, eine Chance für Graus, sich, seiner tief empfundenen Berufung folgend, noch intensiver seiner Glaubensarbeit zu widmen. Das hieß in den 70er-Jahren unter anderem, Seminare für Brautpaare abzuhalten. Graus: "Vier Abendveranstaltungen, sozusagen als Vorlesungen von Seelsorger, Arzt und Jurist - das war nicht das, was ich mir vorstellte." Er fand zu anderen, neuen Formen: Betreuung von und Gesprächen mit jungen Erwachsenen und Familien. Seinem Amt entsprechend beschäftigte Karl-Heinz Graus sich auch mit der Gestaltung von Gottesdiensten: "Ich habe sehr gern Bußgottesdienste gemacht." Immer war Graus der Jugendarbeit verbunden, er begleitete junge Menschen bei Fahrten nach Taizé, er betreut geistliche Gruppenfreizeiten, ist geistlicher Begleiter der Kindergarten-Erzieherinnen und veranstaltet seit 20 Jahren gemeinsam mit jungen Menschen Osternachtfeiern, die frühmorgens um fünf Uhr beginnen. Graus: "Ich verstehe mich auch als Lobby für die Jugend." Dass er mit dem Ausscheiden aus dem Amt die Hände in den Schoß legen wird, ist für ihn unvorstellbar: "Ich werde mich weiter in irgendeiner Form mit Jugendarbeit befassen." Zum Beispiel im nächsten Jahr, wenn er wieder eine Gruppe von jungen Gläubigen auf der Reise nach Taizé begleiten wird.

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