Verkehrsfluss unter der Lupe

Theorie trifft Praxis: Studenten der Fachhochschule Trier arbeiten an einem Programm zur Visualisierung von Verkehrsströmen. Es soll bei der Planung des zusätzlichen Kreisels auf Könener Seite weiterhelfen.

 Wer fährt wohin? Wer biegt wo ab? Und welche Rolle spielt beispielsweise der Konzer Donut-Kreisel am Saar-Brückenkopf? Das sind Fragen, mit denen sich derzeit Trierer Studenten beschäftigen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Wer fährt wohin? Wer biegt wo ab? Und welche Rolle spielt beispielsweise der Konzer Donut-Kreisel am Saar-Brückenkopf? Das sind Fragen, mit denen sich derzeit Trierer Studenten beschäftigen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Konz/Trier. Von Wasserliesch kommend Richtung Innenstadt, durch den Donut-Kreisel Richtung Granastraße, über die Ampel bis zum Kreisel-Kreisel: Wer vor wenigen Tagen in Konz mit seinem Auto unterwegs war, wurde von einigen jungen Leuten, die an vielen Kreiseln und Kreuzungen Position bezogen hatten, genau kontrolliert. "Das waren etwa 50 Studenten des fünften Semesters", erläutert Professor Wilhelm Stüttgen, Dozent für Straßen- und Verkehrswesen an der Fachhochschule Trier, auf TV-Anfrage. Er begleitet das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Trierer Büro V-Kon.media, der Stadt Konz und dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier umgesetzt wird. Ziel ist die moderne Analyse und Veranschaulichung der Verkehrsströme in der Saar-Mosel-Stadt. Diese Arbeit gilt nach Auskunft von LBM-Pressesprecher Hans-Michael Bartnick als "Pilotprojekt für die Verknüpfung einer Visualisierung von Verkehrsprojekten mit gleichzeitiger Verkehrssimulation".

Soll heißen: Auf Grundlage von Daten aus einer Verkehrszählung entwickeln die Studenten ein Programm, mit dem nachgeahmt werden kann, welche Projekte - wie zum Beispiel der geplante Kreiselbau am Saarufer auf Könener Seite - welchen Einfluss auf den Verkehr haben. Werden die Fahrer aus Wasserliesch kommend zügig in die Innenstadt kommen? Staut es sich zu sehr zwischen den Kreiseln? Und welchen Effekt hat die Ampel an der Ecke Grana-/Schillerstraße? Bei der angestrebten Simulation soll auch variiert werden können, wie schnell ein Auto fährt.

Damit die Studenten auf aktuelle Daten zurückgreifen können, hat vor Kurzem eine Verkehrszählung stattgefunden. Dabei haben die Jung-Akademiker nicht nur die Zahl der Fahrzeuge erfasst, sondern auch Teile des Kennzeichens. Dadurch können die Wissenschaftler später nachvollziehen, wer welchen Weg durch die Stadt genommen hat. Die Daten sollen dann in ein neues Computer-Programm eingespeist werden, das die Siebtsemester Andreas Schwarz und Sebastian Nellinger im V-Kon.media-Büro entwickelt haben.

Nicht nur die Studenten profitieren von dem Projekt, auch der LBM und die Stadt ziehen einen Nutzen aus der Aktion. "Es ist wichtig für uns, eine Verkehrsanalyse zu bekommen", sagt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden.

Und der LBM könne nach Aussagen Bartnicks die Ergebnisse in die Planung des zusätzlichen Könener Kreisels einbeziehen. Professor Stüttgen: "Wir hoffen, dass wir bis Ende Januar die Ergebnisse präsentieren können."

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